Wie genau ist die Physik von Star Trek?

Trier · In einem Vortrag erzählt Professor Metin Tolan von Tribbles, Mr. Spock und verrät, warum die Enterprise nur 158 Kilo wiegt.

 Professor Sven de Vries (links) bedankt sich nach dem Vortrag bei Professor Metin Tolan (rechts). TV-Foto: Christian Sprau

Professor Sven de Vries (links) bedankt sich nach dem Vortrag bei Professor Metin Tolan (rechts). TV-Foto: Christian Sprau

Foto: (h_st )

Trier Gene Roddenberry erschuf 1966 mit Star Trek eine Fernsehserie, die bei anspruchsvollen Science-Fiction Fans Kultstatus erlangt hat. Star Trek erschien zu einer Zeit, als die USA gerade ihr Apollo-Programm gestartet hatten. Das Wettrennen zum Mond zwischen der Sowjetunion und Amerika beherrschte damals die Medien.
Professor Metin Tolan von der TU Dortmund ist mit Star Trek aufgewachsen und hatte schon als Kind die Folgen im ZDF gespannt verfolgt. "Star Trek hat mich mein ganzes Leben lang begleitet," erzählt Tolan. Aus dieser Faszination zu Star Trek kam ihm die Idee zu testen, wie sehr die Fernsehserie auf die Einhaltung der Naturgesetze achtet. Er analysierte die technischen und physikalischen Aspekte des Star Trek Universums. Dabei kam er zu überraschenden Ergebnissen. In Episode 15, der zweiten Season von Star Trek, vermehren sich kleine pelzige Tiere namens Tribbles rapide auf der Enterprise. Mr. Spock berechnet im Kopf, dass bei der Annahme, dass ein Tribble alle zwölf Stunden zehn Jungen wirft, innerhalb von drei Tagen 1 771 561 Tribbles entstehen. Wie ist Spock so schnell auf diese Zahl gekommen?
Nun, in drei Tagen hat man damit sechs Vermehrungszyklen und bei einer Ausgangsgröße von elf Tribbles rechnet der Vulkanier schlichtweg 116 aus, was exakt 1 771 561 ergibt. Tolan hat einen Übersetzungsfehler entdeckt. Spock nennt in der deutschen Übersetzung sowohl die falsche Zahl als auch nur drei Vermehrungszyklen, während im englischen Original der Vulkanier präzise ist.
Besonders im Bereich der Quantenphysik faszinierte Tolan die Genauigkeit der Science-Fiction Serie. Die Macher von Star Trek beachteten bei Themen, wie Schrödingers Katze oder der Vielen-Welten Interpretation von Hugh Everett III. die Komplexität der Materie. Tolan hat dennoch einen größeren Fehler im Star Trek Universum entdeckt.
In der Serie "Star Trek: Enterprise", die von 2001 bis 2005 lief, kann man in der Folge "Ebenbild" der dritten Staffel genau berechnen, wie viel die Enterprise wiegt, da sie von zwei Spaceshuttles aus einem Nebel gezogen wird. Das Ergebnis: 158 Kilo. Während des Vortrages hörte das Publikum im Hörsaal 10 der Universität Trier wie gebannt zu.
Als Professor Tolan mit den berühmten Worten von Mr. Spock "Lebe lang und in Frieden" seinen Vortrag beendet, erschallt tosender Applaus. Chiara Duffner und ihre Freunde sind begeistert: "Wirklich spannender Vortrag. Unterhaltsam, lustig und vor allem so erklärt, dass man alles verstanden hat, auch wenn man nicht Physik studiert."
Das Buch "Die Star Trek Physik: Warum die Enterprise nur 158 Kilo wiegt und andere galaktische Erkenntnisse" von Metin Tolan gibt es im Buchhandel . Alle Erlöse kommen dem Verein PeP et al. zugute, der die Physikstudierenden der TU Dortmund unterstützt.

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