Öffentliches Gedächtnis der Stadt

Trier · Jubiläum und Premiere: In der Promotionsaula der Theologischen Fakultät sind das Neue Trierische Jahrbuch und das Kurtrierische Jahrbuch 2010 erstmals gemeinsam präsentiert worden. Beide gibt es seit 50 Jahren.

Trier. (DQ) "Zwei wunderbare Visitenkarten für Trier", nennt Wirtschaftsdezernent Thomas Egger die Trierischen Jahrbücher 2010. "Sie sind ein Spiegel des gesellschaftlichen Lebens, voll von bemerkenswerten Ereignissen und interessanten Menschen." Präsentiert wurden die Werke in diesem Jahr erstmals gemeinsam.

Grund dafür ist ein Jubiläum, denn beide Bücher gibt es nun seit 50 Jahren: Nachdem der Verein Trierisch und die Stadtbibliothek im Jahr 1950 erstmals das Trierische Jahrbuch herausgegeben hatten, spaltete es sich nach elf Ausgaben - ab dem Jahr 1961 - in zwei Bücher auf. Das Neue Trierische Jahrbuch, herausgegeben vom Verein Trierisch, konzentriert sich auf Triers Geschichte, Kultur und Mundart. Das Kurtrierische Jahrbuch, gemeinsam herausgegeben von der Stadtbibliothek, dem Verein Kurtrierisches Jahrbuch, dem Bistumsarchiv, dem Rheinischen Landesmuseum und der Gesellschaft für nützliche Forschungen, deckt dagegen mit seiner Geschichtsforschung das Gebiet des ganzen Erzbistums ab.

Der Vortrag von Jürgen Merten, Leiter der Bibliothek des Rheinischen Landesmuseums, lautete daher: "Geschichte, Kunst und Heimatpflege: Ein Blick zurück nach 111 Bänden Trierischer Jahrbücher von 1950 bis 2010." Über 2500 Beiträge seien in dieser Zeit erschienen, "ein Bekenntnis zu Tradition, historischer Überlieferung und regionalen Besonderheiten". Die Jahrbücher seien ein historisches Gedächtnis, zugänglich für jedermann. Merten beleuchtete die Geschichte der Gesellschaft für nützliche Forschungen, die im Jahr 1801 gegründet wurde und somit eine der ältesten wissenschaftlichen Vereinigungen in Deutschland ist, sowie des 113 Jahre alten Vereins Trierisch. Dessen erster Vorsitzender, Udo Fleck, stellte das Neue Trierische Jahrbuch vor. Das Kurtrierische Jahrbuch präsentierte Michael Embach, Leiter der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung, die traditionsgemäß mit dem gemeinsam gesungenen "Mosellied" endete, vom Madrigalchor Klaus Fischbach. EXTRA Das Neue Trierische Jahrbuch enthält etwa Beiträge zu Balduins Zeit, dem Prediger Klaus Lohmann, dem Maler Max Lazarus, Fischers Maathes, den Jubiläen von Universität und Theologischer Fakultät und wirft einen kritischen Blick auf den gescheiterten Handwerkerpark Trier-Feyen. Das Kurtrierische Jahrbuch stellt den Codex Egberti dem Gregorianischen Choral gegenüber und schildert die Begegnung zwischen Caspar Olevianus und Petrus Fahe.

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