Olewig: Baustelle dauert länger

Trier · Bei der derzeit größten Baustelle in Trier - der Erneuerung der Stützmauer in der Olewiger Straße - weiß noch keiner so recht, wie lange die Bergabspur gesperrt bleiben muss. Die Vereinigten Hospitien wollen nun offenbar doch noch ihr rund 90 Meter langes Mauerstück vom Land mitsanieren lassen. Innerhalb der bisher geplanten Bauzeit bis Ende November wird das allerdings nicht möglich sein.

Trier. "Wir haben eine einvernehmliche Lösung gefunden." Mehr will Hubert Schnabel, Direktor der Vereinigten Hospitien, auf TV-Nachfrage partout nicht dazu sagen, wann und wie seine Stiftung ihren Mauerabschnitt entlang der Olewiger Straße sanieren will. Dabei ist die Sache von großem öffentlichen Interesse: Denn die Mauerteile, die im Besitz des Landes sind, werden bereits seit rund sechs Wochen vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) saniert. Tagtäglich sorgt die Baustelle im Berufsverkehr für lange Rückstaus. Und auch auf der Ausweichstrecke Kohlenstraße in Richtung Kürenz gibt es erhebliche Behinderungen. Darauf, die insgesamt rund 430 Meter lange Mauer gemeinsam und am Stück zu sanieren und so die Bauzeit möglichst kurz zu halten, konnten sich LBB und die Vereinigten Hospitien bislang allerdings nicht einigen (der TV berichtete).Billigste Lösung gewählt


Ein Gespräch zwischen Stiftung, Stadtverwaltung und dem LBB am vergangenen Donnerstag hat nun offenbar die Wende gebracht. Doch so "einvernehmlich", wie Stiftungsdirektor Schnabel die Lage beschreibt, ist diese offenbar nicht. "Wir können uns noch nicht zu diesem Thema äußern", gibt sich Rathaus-Pressechef Hans-Günther Lanfer auf TV-Anfrage zugeknöpft.
Und auch LBB-Projektleiter Hermann Steffgen ist zurückhaltend: "Die Willensbekundung, die Sanierung des Stiftungsmauerstücks jetzt doch noch in unsere Baustelle zu integrieren, ist zwar da. Vertraglich geregelt ist das Ganze allerdings noch nicht."
Offenbar spielt vor allem Geld eine Rolle: Nach TV-Informationen hatten die Hospitien anfangs eine Zusammenarbeit mit dem LBB abgelehnt, weil der Stiftung der Kostenvoranschlag des Landes zu hoch erschien. Dabei ist mit der Betonverschalung schon die billigste Lösung für die Mauersanierung gewählt worden. "Wieder eine Natursteinmauer dorthin zu setzen, hätte Unsummen gekostet", erklärt ein Eingeweihter. Für die Betonverschalung der eigenen rund 270 Mauermeter hat das Land 850 000 Euro veranschlagt. Umgerechnet auf die rund 90 Mauermeter der Stiftung wären das zusätzlich gut 280 000 Euro. Dass die ausführende Baufirma die Stiftungsmauer nachträglich und kurzfristig sanieren soll, dürfte die Sache nicht billiger machen. Bis die neuen Verträge und die Finanzierung stehen, können wohl noch Wochen ins Land gehen.
Die Sanierung der 40 Mauermeter, die einem Olewiger Winzer gehören, scheint dagegen geklärt: Die Betreuerin des Mannes, der mittlerweile in einem Altenheim lebt, hat Stadt und LBB den Auftrag gegeben, dieses Mauerstück in die aktuelle Baustelle zu integrieren (der TV berichtete).
Fest steht auch, dass die Baustelle, deren Abschluss bislang für Ende November vorgesehen war, sich damit verzögert: "Wir können die Sanierung der beiden privaten Mauerstücke nur an die bislang geplanten Arbeiten anhängen, womit die Baustelle sich in den Dezember verlängern würde", sagt LBB-Projektmanager Thomas Thielen. "Das funktioniert aber nur, wenn die Witterung stimmt - kommen Schnee und Frost dazwischen, müssten die Arbeiten wohl ins nächste Jahr verschoben werden."

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