Ortsbeirat Mariahof begrüßt Planung für Sozialwohnungen - OB Leibe erklärt Ablehnung von Petition

Trier-Mariahof · Der geplante Neubau und die Renovierung bestehender Sozialwohnungen - diese beiden Themen bestimmten maßgeblich die jüngste Sitzung des Mariahofer Ortsbeirats. Offiziell haben sie zwar nichts miteinander zu tun, indirekt aber sehr wohl: Es gab viel Unmut im Stadtteil darüber, dass ein zügiger Neubau angekündigt wird, während die lange angekündigte Sanierung bestehender Sozialwohnungen bislang ausgeblieben ist.

 Sollen nun bald in einen besseren Zustand versetzt werden: die städtischen Sozialwohnungen im Stadtteil Mariahof. TV-Foto: Friedemann Vetter

Sollen nun bald in einen besseren Zustand versetzt werden: die städtischen Sozialwohnungen im Stadtteil Mariahof. TV-Foto: Friedemann Vetter

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Trier-Mariahof. Vor dem Mariahofer Ortsbeirat hat der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe höchstpersönlich für das Neubauvorhaben geworben (der TV berichtete) - und dann erklärt, wie 120 Sozialwohnungen in den Straßen Am Mariahof, Greiffenklaustraße und Lasinskystraße saniert werden sollen: Über außerplanmäßige Haushaltsmittel soll schon "nach dem Sommer" begonnen werden. Der Ortsbeirat hatte jedenfalls letztlich keine Einwände und erteilte dem Grundsatz- und Bedarfsbeschluss seine volle Zustimmung (zum Beschluss im Stadtrat siehe eigenen Bericht rechts).Neubauprojekt am Gutshof


Auch zum zweiten Tagesordnungspunkt hatte der OB etwas zu sagen: Es ging um die Petition einer Mariahofer Bürgerin an den Stadtrat. Sie hatte geschrieben, der Bau weiterer Sozialwohnungen sei "keine gute Idee" - unter anderem wegen "Negativ-erfahrungen mit städtischen Häusern", die ein "Schandfleck" seien. Wolfram Leibe erklärte der Verfasserin im Publikum der Ortsbeiratssitzug die Sichtweise der Stadtverwaltung: Diese lehne die Petition zwar inhaltlich ab - trotzdem bedankte sich Leibe für den als konstruktiv empfundenen Vorschlag, das Areal der Egbert-Grundschule als Alternativstandort zu prüfen. Es sei aber noch völlig unklar, was mit dieser großen Fläche in bester Lage geschehen solle. Außerdem sei man jetzt in der Planung, die problematischen Wohnungen endlich zu sanieren. Bei der Neubebauung am Gutshof setze man von Anfang an auf Wertigkeit, versprach der Stadtoberste.

Nachdem Leibe und sein Team die Sitzung verlassen hatten, befasste sich der Beirat nochmals mit der möglichen Bebauung am Gutshof: Damit das Gremium und die Bürger sich besser auf die Gegebenheiten einstellen können, soll die Stadt fotorealistische Visualisierungen der geplanten Bauten erstellen lassen, forderte die Wählergruppe Lehmann (WGL). Der Ortsbeirat stimmte dem einträchtig zu. Ein selten harmonischer Moment an diesem Abend, hatten Beiträge der zwei Mann starken WGL-Fraktion doch mehrfach Unmut im restlichen Ortsbeirat erzeugt: So mussten Oberbürgermeister Leibe und seine Mitarbeiter noch vor der Beratung des ersten Punkts der Tagesordnung einem internen Streit des Ortsbeirats folgen: Jörg Hahn (WGL) hatte kritisiert, dass im Schaukasten am Kirchplatz weder die Einladung zur aktuellen Sitzung noch das Protokoll der vorangegangenen aushing.

Ortsvorsteher Jürgen Plunien (CDU) verteidigte sich, er habe zwar angekündigt, den Kasten auch für den Ortsbeirat zu nutzen, aber nie eine lückenlose Bestückung mit allen Schriftstücken versprochen: Die rechtswirksame Einladung zur Sitzung erfolge ohnehin über die Rathauszeitung.
Jutta Albrecht (CDU) bemerkte noch, die Anfertigung des Protokolls sei ohnehin nicht reine Aufgabe des Ortsvorstehers. Das dürften gerne auch andere Beiratsmitglieder übernehmen - ebenso wie die Bestückung des Schaukastens.Extra

Geld umgewidmet: Mit einem "Ausführungsbeschluss" wäre die in früherer Sitzung beschlossene Sanierung der Schotterdecke am Parkplatz neben dem Hofgut letztlich angestoßen worden. Wegen der wohl anstehenden Bebauung des Platzes ist der Beirat aber dem Vorschlag des Ortsvorstehers gefolgt, das reservierte Geld lieber umzuwidmen: Mit den 1500 Euro soll nun das Bürgerzentrum in der Ladenpassage unterstützt werden. fgg

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