Kultur Einfühlsam und begeisternd

Trier/Schweich · Editionsband „Briefe von und an Stefan Andres“ wurde in Schweich vorgestellt.

 Günther Nicolin, Georg Guntermann und der Präsident der Stefan-Andres-Gesellschaft, Wolfgang Keil (von links), während der Präsentation des Editionsbands „Briefe von und an Stefan Andres“.

Günther Nicolin, Georg Guntermann und der Präsident der Stefan-Andres-Gesellschaft, Wolfgang Keil (von links), während der Präsentation des Editionsbands „Briefe von und an Stefan Andres“.

Foto: Horst Lachmund

Auf Einladung der Stefan-Andres-Gesellschaft (StAG) haben Günther Nicolin (Königswinter) und Georg Guntermann (Bonn, ehemals Universität Trier) den von ihnen herausgegebenen Editionsband „Briefe von und an Stefan Andres 1930 – 1970“ im voll besetzten Saal des Niederprümer Hofs in Schweich vorgestellt. Die beiden Referenten gewährten einem begeisterten Publikum einfühlsam tiefe Einblicke in das Seelenleben des berühmten Schriftstellers, der zeitlebens stets große Charakterstärke bewiesen und sich nie instrumentalisieren  gelassen hat. Umfangreiche jahrzehntelange Recherchen gingen dem fast 700-seitigen Werk, das die gesamte Bandbreite von Andres‘ Schaffen widerspiegelt, bis zur Drucklegung voraus. Der Editionsband, der die Korrespondenzen des Schriftstellers mit den berühmten Persönlichkeiten seiner Zeit offenlegt, ist darüber hinaus auch ein wertvolles Dokument einer wild bewegten deutschen Epoche, die von Menschen wie dem 1906 auf einer Wassermühle im Dhrönchen geborenen Müllersohn literarisch entscheidend mitgeprägt worden ist. Dass Andres auch die Lese- und Schreibfreude der Jugend stets im Blick hatte, beweist sehr beeindruckend sein Brief an eine Schulklasse (1955): „Da seht Ihr es, was für eine herrliche Sache das Schreiben ist. Ihr, so klein Ihr seid, malt kleine Zeichen auf das Papier, schickt das Papier in die Welt, und irgendwo sitzt ein Mensch, der liest diese Zeichen und weiß nun, was Ihr denkt und fühlt und wollt.“

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