VG-Rat treibt PCB-Sanierung im Schulzentrum voran

Hermeskeil · Der Hermeskeiler Verbandsgemeinderat hat am Mittwochabend Aufträge in einer Gesamthöhe von einer Million Euro für die PCB-Sanierung im Schulzentrum vergeben.

 Das Schulzentrum Hermeskeil. TV-Foto: Axel Munsteiner

Das Schulzentrum Hermeskeil. TV-Foto: Axel Munsteiner

(ax) Das Gremium ebnete einstimmig den Weg für den Austausch der Fenster- und Außentüren, der Erneuerung von Fußbodenbelägen und holzverkleideten Decken, die als Quelle für das Auftreten des krebsverdächtigen Schadstoffs in Frage kommen. Die Arbeiten sollen zunächst in der Realschule und im Fachklassentrakt begonnen werden. Anschließend sollen sie im Jahr 2010 in der Hauptschule fortgesetzt werden. Insgesamt sind für die Sanierung des Schulzentrums Gesamtkosten von 2,2 Millionen Euro veranschlagt.

In der Realschule hatten jüngste Raumluftmessungen Ergebnisse über dem so genannten Interventionswert von 9000 Nanogramm pro Kubikmeter Luft erbracht. Sie waren daraufhin umgehend gesperrt worden (volksfreund.de berichtete). Nach Auskunft von Bürgermeister Michael Hülpes sollen insbesondere zwei Computer-Räume, die momentan geschlossen sind, nun"sofort gemacht werden", da sie von den Schülern zum Leistungsnachweis für ein Computerzertifikat benötigt werden. Der Austausch der Fenster, Fußböden und Decken ist in den Sommerferien geplant.

Inzwischen liegen auch die Ergebnisse der Raumluftmessungen in der Hauptschule vor. Sie liegen bei maximal 1500 Nanogramm. Als Sanierungszielwert bekräftigte Hülpes erneut Werte von 300 Nanogramm in allen Räumen. Der stellvertretende Leiter des Trierer Gesundheitsamts, Horst van Hees, nahm in der Sitzung auch auf die unlängst bekannt gewordenen Resultate der Blutmessungen bei Lehrern und Angestellten der Realschule Bezug. Er betonte nochmals, dass sich nach dem heutigem Stand der Wissenschaft eine Gesundheitsgefährdung durch die in der Schule gemessenen Werte ausschließen lasse. "Es gilt aber das Minimierungsgebot.

Deshalb begrüßen wir die Sanierung", sagte von Hees. Mit den Blutttest-Ergebnissen der Abschlussklassen-Schüler in frühestens zwei Wochen rechne. In der VG-Ratsdebatte blieben trotz des Appells von Hülpes, "dieses Thema aus dem Wahlkampf herauszuhalten", Wortgefechte nicht aus. Vor allem Paul Port, Fraktionssprecher der Bürger für Bürger (BFB) hielt dem Bürgermeister "Abwiegelungs- und Verharmlosungsversuche" vor. Den inzwischen eingesetzten Sanierungsausschuss und die Mustersanierung eines Klassenraums, in dem die Belastung deutlich abgesenkt werden konnte, bezeichnete aber auch er als "Schritt in die richtige Richtung"

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