Alle sind für den neuen Kurpark

Daun · Wenn das Land mitspielt und sich finanziell beteiligt, bekommt Daun einen umgestalteten Kurpark und einen Rundweg, der unter anderem zu den Sauerbrunnen in der Stadt führt. Möglichst noch in diesem Jahr sollen Ausschreibungen vorbereitet werden.

Daun. Es kommt nicht so häufig vor, dass sich ein kommunales Gremium für eine Entscheidung selbst applaudiert. So passiert in der jüngsten Sitzung des Dauner Stadtrats: Der Beifall galt wohl vor allem auch dem Umstand, dass einstimmig der Weg freigemacht wurde für die Umgestaltung des Kurparks und der damit verbundenen Einrichtung des um und durch die Stadt führenden Dreesquellenwegs.
Denn Einstimmigkeit hatte in den bisherigen Beratungen über die Zukunft des Kurparks selten geherrscht, im Gegenteil. Kein anderes Thema war in dieser Wahlperiode kontroverser diskutiert worden.
Aber von den strittigen Punkten in der ursprünglichen Planung - beispielsweise eine überdimensionale Gießkanne am Eingang zum Kurpark - ist praktisch nichts übrig geblieben.

Beteiligung der Bürger: Anders als zuvor sind zudem bei der Erarbeitung des neuen Konzepts die Bürger beteiligt worden. Gut 40 waren bei einem Rundgang dabei, in dessen Verlauf die Eckpunkte des Konzepts erläutert und Anregungen von den Planern (von den Büros Stadt-Land-Plus und Wesentlich) aufgenommen wurden. Eingeflossen in die neue Planung ist beispielsweise der Wunsch junger Väter, den Spielplatz im Kurpark aufzuwerten. Dementsprechend sieht der Plan beispielsweise neue Geräte und Baumstämme zum Spielen vor. Auch dem Wunsch nach mehr Spielmöglichkeiten mit Wasser wurde entsprochen. So gibt es künftig mehrere Wasserspielareale im Park. Einem weiteren Vorschlag folgend wird auch ein Teil des Wegs entlang der Lieser behindertengerecht gestaltet. Vom Seniorenbeirat kam der Vorschlag für einen Fitnessparcours. Dem wollen die Planer mit der Installation von Geschicklichkeitsspielen entsprechen, die für alle Generationen geeignet sein werden.

Zielsetzung: Der umgestaltete Kurpark ist zwar das "Herzstück" (Planerin Heike Boomgaarden) der Planung, steht aber nicht mehr allein im Mittelpunkt.
Vielmehr wird er mit der Einbindung in den künftigen Dreesquellenweg an die Innenstadt angebunden. Der künftige Rundweg führt zu den noch vorhandenen Sauerbrunnen (Dreese) in und um Daun sowie zu mehreren Panoramablicken.

Zeitplan und Kosten: Rat und Planer haben in den vergangenen Wochen aufs Tempo gedrückt, denn möglichst noch in diesem Jahr soll ein Landeszuschuss unter Dach und Fach gebracht werden. Ohne geht nichts: Zu den 500 000 Euro, die die Umgestaltung des Parks und die Einrichtung des Rundwegs kosten sollen, erhofft sich die Stadt eine 80-prozentige Beteiligung aus Mainz. Den Rest teilen sich Verbandsgemeinde und Stadt. Möglichst noch in diesem Jahr sollen Ausschreibungen vorbereitet werden, die Umsetzung ist für 2014 vorgesehen.

Neue Elemente im Park: Ein wesentliches Element der ursprünglichen Planung ist vom Tisch: Eine Vergrößerung des Teichs im Kurpark gibt es nicht. Aber die kleine Insel im Gewässer wird künftig über einen Steg zugänglich sein. Entlang der am Kurpark vorbei fließenden Lieser werden ein Barfußpfad und ein Garten der Sinne entstehen. Weitere Vorhaben sind die Erneuerung des Areals um die Dunarisquelle und die Aufwertung des Aussichtspunkts im Park.

Weitere Perspektive: Die Planer haben in ihr Konzept auch eine kaum noch bekannte Ecke in der Stadt unterhalb der Burg integriert. Dort könnte die sogenannte Burgterrasse mit Garten entstehen. Allerdings muss die Stadt dafür einen anderen Zuschusstopf in Anspruch nehmen: Die Planer schlagen vor, das Vorhaben als Stadtsanierungsprojekt zu deklarieren. Aus diesem Topf gibt es in der Regel einen Zuschuss von 80 Prozent. Allerdings sind noch einige Fragen wie Eigentumsverhältnisse und Denkmalschutz-Aspekte zu klären.Meinung

Die Richtung stimmt
Über Details in der nun beschlossenen Kurpark-Planung lässt sich sicher noch diskutieren, aber die grundsätzliche Richtung stimmt. Denn anders als in der Vergangenheit ist mit mehr Augenmaß vorgegangen worden. Es gibt keine künstlichen Attraktionen, sondern die kleinen und großen Schätze, die die Stadt zu bieten hat, werden prominenter als bis bisher präsentiert und wieder mehr in das Bewusstsein auch der Einheimischen gerückt. Bescheiden, nicht zu dick aufgetragen: Das passt. s.sartoris@volksfreund.de

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