Drei Monate im Wilden Westen

Die Natur schützen, das Land kennenlernen und die Fremdsprache verbessern: Der 20-jährige Oliver Reichertz aus Winringen hat nach seinem Abitur am Regino-Gymnasium drei lehrreiche Monate in Kalifornien verbracht.

 Erlebnis Nationalpark: Oliver Reichertz vor „General Sherman“, dem größten Baum der Welt. Das Bild oben rechts zeigt ein weiteres traumhaftes Naturschauspiel: die Yosemite-Wasserfälle. Fotos: privat

Erlebnis Nationalpark: Oliver Reichertz vor „General Sherman“, dem größten Baum der Welt. Das Bild oben rechts zeigt ein weiteres traumhaftes Naturschauspiel: die Yosemite-Wasserfälle. Fotos: privat

Prüm. Zwölf Wochen im naturwilden Westen der USA: Oliver Reichertz aus Winringen hat nach seinem Abitur 2009 und dem anschließenden Zivildienst drei Monate lang in kalifornischen Nationalparks gearbeitet. "Ich war auf der Suche nach einer Möglichkeit, die Zeit bis zum Studium sinnvoll zu nutzen und meine Fremdsprachenkenntnisse in der Praxis anzuwenden", sagt er.

Das hat er getan: In mehreren Naturschutzgebieten hat er der gemeinnützigen "American Conservation Experience" geholfen, die einzigartigen Tier- und Pflanzenwelten Kaliforniens vor Zerstörung zu schützen. Die Organisation beschäftige im Küstenort Santa Cruz zwischen San Francisco und Monterey etwa 50 Volontäre aus Ländern rund um den Globus, berichtet Oliver Reichertz. "Von dort aus können die jungen Menschen an ihren freien Tagen Ausflüge in die Umgebung starten, wie beispielsweise nach San Francisco, Los Angeles oder zum Yosemite Nationalpark."

In vielen Regionen Kaliforniens haben sich Pflanzen breitgemacht, die aus fremden Ländern stammen und die einheimische Vegetation vernichten. Diese Pflanzen hat Oliver auf der Insel Santa Catalina, im Pinnacles National Monument und am Truckee River bekämpft. In der Wüste hat er Zäune gebaut, um das Erholungsgebiet am Lake Mead vor Zerstörung durch grasende Rinderherden zu schützen. Im Sequoia Nationalpark haben die Freiwilligen den Rangern geholfen, Wanderwege begehbar zu halten. Besonders beeindruckt hat den jungen Mann auch die Tierwelt: Bison, Klapperschlange, Schwarzbär und Truthahn hat Oliver in freier Wildbahn erlebt.

Ebenso abwechslungsreich sei die Landschaft: "Während man auf der Insel zwischen schroffen Felsen und Kakteen in tiefe Schluchten steigt, arbeitet man im Sequoia Park umgeben von den größten Bäumen der Welt auf romantischen Wegen", sagt Oliver. "In der Mojave-Wüste erlebt man Camping fernab von der Zivilisation, umgeben von verdorrten Büschen, Sand und Hitze. Der Truckee River, der den Lake Tahoe mit dem Pyramid Lake verbindet, liegt am Fuß der schneebedeckten Berge der Sierra Nevada, wo teils am Straßenrand noch mehr als zwei Meter Schnee liegt."

Klingt traumhaft - und ist gar keine exklusive Erfahrung: Das Angebot hat Oliver Reichertz eher zufällig beim Stöbern auf der Internetseite www.travelworks.de entdeckt. Sein Fazit: "Durch die gute Organisation und Unterstützung von Travelworks waren diese drei Monate eine großartige Zeit."

Und was folgt nun? Die berufliche Pflicht: Ab Herbst studiert Oliver Maschinenbau in Mannheim, an der dualen Hochschule Baden-Württemberg.

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