Einnahmen brechen weg

Der dramatische Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen hat auch die Stadt Daun voll erwischt. Gegenüber knapp neun Millionen Euro im Vorjahr werden für 2009 nur noch unter zwei Millionen erwartet.

Daun. (sts) Gut ein Jahr ist es her, als in einer Sitzung des Dauner Stadtrats von Gewerbesteuereinnahmen auf Rekord-Niveau berichtet wurde. Auf "historische" rund neun Millionen beliefen sie sich für 2008. "Was war ich damals euphorisch", erinnerte sich Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen in der jüngsten Stadtratssitzung, in der über den Nachtragshaushalt 2009 beraten wurde. Dieser ist nicht mehr geeignet, euphorisch zu werden, im Gegenteil, als "sehr traurig" bezeichnete der Stadtbürgermeister die Zahlen. Für 2009 waren 4,5 Millionen Euro an Gewerbesteuer-Einnahmen veranschlagt worden, aber davon ist man weit entfernt. Aktuell ist davon auszugehen, dass es höchstens 1,75 Millionen Euro werden, aber auch das ist nur ein Zwischenstand.

SPD-Fraktionssprecher Uli Domenghino skizzierte die "dramatische Entwicklung": "Aus drei Millionen Euro Überschuss ist binnen Jahresfrist ein Defizit von rund sechs Millionen Euro geworden." Der Haushaltsüberschuss sei nur den Rekord-Gewerbesteuereinnahmen zu verdanken, und dass dies auf lange Sicht nicht so bleiben würde, "war auch klar", erklärte Domenghino.

Dass der Stadt angesichts wegbrechender Einnahmen ein anderes "Tempo" bevorsteht, stellte CDU-Fraktionssprecher Friedhelm Heap fest: "Vom Samba sind wir jetzt wieder beim langsamen Walzer, und da will genau überlegt werden, welche Schritte wir für 2010 gehen wollen."

Denn für das nächste Jahr sieht es auch düster aus. "Heulen und Zähneknirschen" prophezeite Domenghino, da kräftige Umlage-Erhöhungen von Kreis Vulkaneifel und Verbandsgemeinde Daun zu erwarten seien. Nach einigen Korrekturen wurde der Nachtragshaushalt 2009 einstimmig vom Stadtrat beschlossen.

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