Freizeit Der Traum von der großen Bühne

Kelberg/Kaltenborn · Zwei Eifeler Mädchen sind auf dem Weg nach oben im Musikgeschäft. Im Internet können sie bereits erste Erfolge feiern.

 Linda (links) und Lea teilen eine Leidenschaft: das Singen.

Linda (links) und Lea teilen eine Leidenschaft: das Singen.

Foto: TV/Lydia Vasiliou

Blond, hübsch und jung – das sind Lea Thelen aus Kaltenborn (VG Adenau) und Linda Müller aus Kelberg. Beide vereint die eine Leidenschaft: die Musik. Da ist es auch kein Wunder, dass sie sich in der Musikschule „Spiel mit“ in Daun kennengelernt haben. „Linda sang bei einem Musical der Musikschule mit und ich bin nur für jemand eingesprungen“, sagt Lea, die bereits mit sieben Jahren anfing Geige zu lernen.

Ihr Berufsziel stand damals schon fest, sie wollte Musik studieren, lernte zunächst Geige, dann Klavier bei Nicola Kläs und äußerte dabei den Wunsch, auch mal zu singen. Die Folge war Gesangsunterricht und mit 16 Jahren die ersten Coversongs auf Youtube. „Ich hatte immer reichlich Follower und viele Aufrufe“, sagt die 24-Jährige. Aber sie wollte mit jemandem zusammen singen und erinnerte sich an Linda Müller von der Musikschule, ebenfalls 24 Jahre alt.

Aufgrund von verschiedenen Schulen und Einzelunterricht bei Lehrerin Nicola Kläs von der Musikschule, sahen sich die Schülerinnen so gut wie nie. Über Facebook kam der Kontakt wieder zustande und dann ging es los. „Bei unserem ersten Treffen 2015 haben wir den Song „Astronaut“ von Andreas Burani und Sido gecovert und gleichzeitig ein Video aufgenommen“, erzählen die beiden jungen Damen.

Das Ergebnis: 40 000 Aufrufe auf Youtube, „das hat uns Mut gemacht weiterzumachen“ erklärt Linda. Und sie machten weiter. Zusätzlich präsentierten sie sich auf Instagram, Tiktok und Spotify. Anfangs nur etwa alle sechs Monate nahmen sie ihre Coversongs auf, oft mit eigener Musik, was dem Ganzen eine persönliche Note gab. Ihre Videos und die klaren gefühlvollen Stimmen blieben nicht ungehört und -gesehen.

Denn im November 2019 meldete sich der Kölner Sänger Mo-Torres und lud sie zu einem seiner Konzerte im E-Werk in Köln ein. Nicht als Zuschauer, sondern als Background-Sängerinnen. „Plötzlich standen wir vor über 2000 Menschen und durften unseren Traum leben“, freuen sich die Beiden, „da wussten wir, wo wir hin wollten“.

Die Entscheidung war gefallen: „Wir wollen Songs schreiben, unsere eigenen Geschichten schreiben“, sagen Lea, die Musik- und Philosophiestudentin und Linda, die Zahnarzthelferin. Gesagt, getan. In Eigenregie, -eigener Text, eigene Musik und eigenes Video- veröffentlichten die Sängerinnen den Song „Was bleibt“.

„Wir haben unsere ganzen Emotionen von dem Tag in Köln in den Song gepackt“, und die Veröffentlichung auf Youtube brachte in kurzer Zeit knapp 10 500 Aufrufe. Diese Resonanz verleitete die jungen Eifelerinnen dazu, „etwas Professionelles hinterher zuwerfen“. In den „Energiekreis Zuckerhut“-Studios in Bonn entstand dann mit dem Produzenten Jan Hubner das erste professionelle Werk „Tag eins“, was am 21. August erschienen ist und seither wiederum fast 10.000 Aufrufe auf Youtube erreichte. Klar, dass mit selbigem Produzenten ein neuer Song in Bearbeitung ist, der von „unserem Kennenlernen erzählt“, sagt Lea. Überhaupt sollen die Texte der zukünftigen Songs alle das Leben des Duos beschreiben.

Das Talent von Lea und Linda blieb wohl auch dem Produzenten Philipp Evers, unter anderem Produzent von Mo-Torres, von den 4ever-Studios in Essen nicht verborgen. Kurz nach dem Bühnenauftritt in Köln meldete er sich über Instagram und nimmt derzeit ebenfalls einen Song mit ihnen auf, der vom Kennenlernen der musikalischen Newcomerinnen handelt.

Bei den früheren selteneren Treffen bleibt es nun nicht mehr. „Seit vergangenem Jahr treffen wir uns ein Mal pro Woche und bereiten immer was für Instagram, Facebook und andere Plattformen vor“, sagen die jungen Damen. Ohne Management sei es harte Arbeit, die vielen Follower auf dem Laufenden zu halten, Fotos zu machen, Songs zu veröffentlichen oder die Reichweite zu vergrößern.

Bisher haben sie ihre Produktionen selbst finanziert mit Auftritten auf Hochzeiten, Geburtstagen und ähnlichem. Bis zu vier Stunden Programm könnten sie anbieten, erzählen Lea und Linda. Aber Corona hat damit einen Strich durch die Rechnung gemacht. Um die Kasse etwas aufzubessern, gibt es neuerdings eine eigene Merchandise-Kollektion bestehend aus Jutebeutel, T-Shirts, Hoodies und Mützen für Männer und Frauen in den Farben schwarz, weiß und rosa und mit einem Zitat aus dem Song „Tag eins“ verziert.

Auf dem Weg nach oben wünschen sich Lea und Linda nun nur noch eine „ordentliche Plattenfirma“, damit der Traum von der Bühne auch ganz sicher wahr wird.

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