Lärmschutz sorgt für geteiltes Echo

Theo Valerius (FWG): "Ich glaube der Verkehrsprognose nicht. Wo sollen denn 2030 die vorhergesagten 4000 Fahrten am Tag in die und aus den Gewerbegebieten in Wiesbaum und in Hillesheims Norden herkommen?" Dieter Bernardy (FWG): "1000 Meter Lärmschutz, bis zu sechs Meter hohe Wände: Hätten wir damals gewusst, dass die Häuser einkaserniert werden, wäre unsere Entscheidung vermutlich anders ausgefallen.

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Stadtbeigeordneter Christoph Bröhl (FWG), dessen Büro am kritischsten Verkehrspunkt der Stadt überhaupt, der Einmündung der Koblenzer in die Kölner Straße liegt, meinte: "Die Kritik an den Lärmschutzwänden ist nur der Versuch, das Vorhaben Umgehung grundsätzlich gegen die Wand zu fahren. Das zeugt von großer Ignoranz gegenüber all den vielen Bürgern in der Kölner und Koblenzer Straße, die seit Jahren großen Lärm und Dreck ertragen müssen."
Harald Enders, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Gerolstein, zum Stadtrat: "Wir wollen Ihnen um Gottes willen keine Umgehung aufs Auge drücken. Sie entscheiden alleine. Das Land hat kein Problem damit, die 7,5 Millionen für die Umgehung Hillesheim woanders einzusetzen. Klar ist aber: Die Zunahme des Verkehrs wird dafür sorgen, dass man ohne Umgehung künftig in Hillesheim nur noch sehr schwer über die Straße kommen wird. Und dass Hillesheim heute überhaupt noch mit dem Schwerlastverkehr parat kommt, liegt alleine an den Kerpenern."
Stephan Hoffmann (CDU): "Ich wohne lieber mit Lärmschutzwand im Gebiet Vor Kyller Höhe als ohne Lärmschutz in der Kölner Straße. Wir können doch jetzt nicht die Umgehung infrage stellen. Wer will denn in zehn Jahren noch durch den Ort gehen bei dem ganzen Verkehr?"
Helmut Schmitz, Fraktionsvorsitzender der CDU (sechs Sitze): "Für mich sind alle Fragen beantwortet. Wir müssen jetzt endlich zu Potte kommen. Wer die Umgehung nicht will, muss das auch den Leuten in der Kölner und Koblenzer Straße sowie in Kerpen sagen."
Werner Jung, Vorsitzender der SPD-Fraktion (zwei Sitze): "Wer gegen die Umgehung ist, ist gegen die Hillesheimer Bürger."
Kerpens Ortsbürgermeister Rudolf Raetz, der mit mehreren Ratsmitgliedern zur Sitzung nach Hillesheim gekommen war: "Wir haben 1995 das Verkehrssplitting zähneknirschend hingenommen, weil es sich stets um eine Übergangslösung handelte. Wenn Hillesheim Nein zur Umgehung sagt, werden wir sofort handeln und gegen das Splitting vorgehen - mit allen Mitteln." mh

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