Bevor der spannende Ausflug der rund 100 Teilnehmer in die Nacht begann, gab es in der Turnhalle der Grundschule Boos eine theoretische Einführung in die Materie. Auf humorvolle Weise brachte Manfred Braun, der die Exkursion leitete, den Teilnehmern die Wunderwelt der Fledermäuse nahe. Nach der Theorie folgte die Praxis. Am Booser Weiher mussten die Exkursionsteilnehmer allerdings Geduld aufbringen. Die Fledertiere, die eigentlich gegen 22 Uhr erwartet worden waren, hatten eine Stunde Verspätung. Im Strahl der Taschenlampen konnten die Tiere bei der Jagd nach Insekten beobachtet werden. Mit Detektoren wurden die Laute der Tiere hörbar gemacht, die normalerweise für menschliche Ohren nicht hörbar sind. Die größeren Fledermäuse, wie das "große Mausohr", können bis zu 30 Jahre alt werden. Die kleinen erreichen ein Alter von etwa zehn Jahren. Zu diesen zählt auch die Zwergfledermaus. "Sie wiegt nur so viel wie ein Zuckerklümpchen", erklärte Manfred Braun. In Rheinland Pfalz kommen 21 verschiedene Fledermausarten vor, deutschlandweit sind es 24. Während der Jagd nach Insekten stoßen sie für die Menschen unhörbare Schreie aus, die im Ultraschallbereich liegen. Diese werden von Gegenständen als Echo zurückgeworfen und von den empfindlichen Ohren aufgenommen. Im Gehirn werden die Signale gewissermaßen zu Bildern verarbeitet. "Fledermäuse können sich so selbst in stockdunkler Nacht sicher orientieren", sagte Braun. Den Winter über verschlafen die Fledermäuse in alten Bergwerkstollen, Baumhöhlen oder anderen frostsicheren Quartieren. Zu den bedeutendsten Winterquartieren zählen die Grubenfelder um Mendig und Mayen. Die Exkursion war eine Aktion der Verbandsgemeinde Vordereifel, der Ortsgemeinde Boos sowie der Struktur- und Genehmigung-Direktion Nord. Initiatorin war die Forstrevierleiterin Elke Schmidt-Ebi, die sich derzeit in einem Kindergartenprojekt mit Fledermäusen beschäftigt.