Mit individueller Beratung zum Traumjob

Welcher Weg ist nach der Schule der richtige? Beim Berufsinformationstag in Daun haben sich mehr als 1000 Schüler über unterschiedliche Ausbildungen informiert.

 Schüler lassen sich am Stand des Krankenhauses Maria-Hilf Daun beraten. TV-Foto: Hannah Schmitt

Schüler lassen sich am Stand des Krankenhauses Maria-Hilf Daun beraten. TV-Foto: Hannah Schmitt

Daun. Mit suchenden Blicken gehen die Schüler von Stand zu Stand, schauen auf die Schilder, auf denen die einzelnen Berufe stehen. Anna Bauer und Regina Wendland haben den Tisch mit ihrem Wunschberuf bereits gefunden. Die Zehntklässler sprechen mit Sabrina Neisius. "Arzthelferin" verrät deren Schildchen ihren Beruf. Die Schülerinnen nutzen das Gespräch, um ihre ganz persönlichen Fragen zu der Ausbildung loszuwerden. Welche Aufgaben Arzthelferinnen übernehmen, wie es mit der Weiterbildung aussieht, sind nur einige der Dinge, die sie wissen möchten.

Sie sind zwei von mehr als Tausend Jugendlichen aus der Vulkaneifel, dem Altkreis Prüm und Adenau, die den Berufsinformationstag im Forum in Daun besucht haben. "Die Resonanz bei den Schulen ist konsequent steigend", sagt Joachim Nitsch, Präsident des Rotary Clubs Daun-Eifel, mit einem Lächeln. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft und dem Verein deutscher Ingenieure richtet die Organisation die Veranstaltung aus. Dabei liegt der Schwerpunkt auf kleinen individuellen Beratungsgesprächen. "Wir bieten mit Absicht keine Workshops an", erläutert Nitsch. Denn konkrete Einzelgespräche seien für die Schüler sinnvoller, da sie gezielt Fragen stellen könnten.

Schülern Perspektiven aufzeigen



Insgesamt 55 Betriebe und Organisationen haben dafür ihre Stände aufgebaut, um auf die unterschiedlichen Möglichkeiten nach dem Schulabschluss hinzuweisen. Unter anderem sind die Arbeitsagentur, 13 Hochschulen und Fachhochschulen sowie regionale Firmen vertreten gewesen.

"Die Schüler nehmen das Angebot sehr gut an", sagt Annett Fiebig vom Steuerbüro Bell in Gerolstein. Ulrike Meffert und Jennifer Radermacher von der apra-Gruppe, die in Mehren Gehäusetechnik herstellt, sind ebenfalls zufrieden. Durch die Messe könnten sie viele Kontakte zu potentiellen Bewerbern knüpfen. Auch die Jugendlichen nutzen die Möglichkeit, mit den Betrieben ins Gespräch zu kommen. Sie gehen weiter von Stand zu Stand, lassen sich die Berufsbilder erklären und decken sich mit Broschüren ein.

"Ich habe viele Dinge gefunden, die mich interessieren.", zieht Lukas Schuwerack sein Resümee. Anna und Regina sind nach mehreren Gesprächen ebenfalls vom Konzept überzeugt: "Die Beratungen sind gut und sehr ausführlich."

Extra

Ausbildungssituation für Jugendliche: Es gebe zur Zeit mehr Ausbildungsstellen als Bewerber, sagt Arno Schmidt, Berufsberater der Arbeitsagentur. Diese Tendenz werde sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen. Denn die Zahl der Schulabgänger sei generell rückläufig. Nicht in jedem Ausbildungsbereich sei aber ein Überangebot von Stellen vorhanden, ergänzt Ruth Sungen vom Arbeitgeberservice. Im kaufmännischen Bereich und der Wirtschaft seien die Stellen generell gut besetzt. Das Hotelgewerbe und Friseure hätten dagegen mehr Probleme. Außerdem seien viele neue Berufsbilder, wie die Fachkraft für Lagerlogistik, noch zu unbekannt. Deshalb gebe es nur wenige Schüler, die sich dafür interessierten. Im Kreis Vulkaneifel waren im Oktober 2010 179 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos (Quote: 4,1 Prozent). Von diesen waren wiederum 31 zwischen 15 und 20 Jahren alt (Quote 1,8 Prozent). Insgesamt liegt die Arbeitslosigkeit bei 4,7 Prozent (1496 Menschen). Jugendliche bis 25 Jahre machen demnach zwölf Prozent der Arbeitslosen aus.

Umfrage

Daniela Hertel, 18, Adenau: "Ich finde, der Infotag hat schon was gebracht, war sehr informativ. Aber leider sind nicht alle Berufe vorhanden. Das könnte man noch erweitern."

Sebastian Ewertz
, 16, Weiersbach: "Ich finde es gut, dass es für alle Schulen Angebote gibt. Wer gerne eine Ausbildung machen möchte, findet vielleicht einen Bereich, der ihn interessiert."

Anna Meyers, 15, Walsdorf: "Allgemein bin ich auch der Meinung, dass es eine gute Veranstaltung ist. Man hat viele verschiedene Möglichkeiten. Auch wenn es manchmal etwas komisch ist, mit den Beratern zu reden. Sie geben aber alle gute Auskunft."

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