Neue Windräder rund um Kelberg

Kelberg · Der Ortsgemeinderat Kelberg hat sich einstimmig für Windkraftanlagen (WKA) ausgesprochen. Entschieden ist aber noch nichts - weder wann, noch wo und wie viel gebaut wird. Das ist bei einer Bürgerversammlung in Kelberg gesagt worden. Die Verwaltung geht davon aus, dass rund um die Gemeinde drei Windparks á fünf bis sechs Anlagen machbar sind.

Kelberg. Dass die Verbandsgemeinde (VG) Kelberg und damit auch der Ort Kelberg besonders für Windkraftanlagen (WKA) geeignet sind, macht ein Blick auf die Windstärkenkarte deutlich. Liegen doch Gebiete mit Windstärken zwischen 5,5 und 8 Metern pro Sekunde im wirtschaftlichen Bereich für die Betreiber - und genau diese Werte treffen auf die gesamte VG zu.
Bei der mäßig besuchten Bürgerversammlung - 40 Teilnehmer, darunter je ein Dutzend Gemeinderatsmitglieder und Jäger oder Jagdpächter - ging es im weiteren Verlauf ausschließlich um Kelberg mit seinen Ortsteilen Hünerbach, Köttelbach, Meisenthal, Rothenbach und Zermüllen.
In einer 90-minütigen Präsentation grenzte Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas die für WKA geeigneten Flächen immer mehr ein. "Ja, WKA werden die Landschaft verändern", räumte er ein. "Ja, jeder Bürger kann sich in das Verfahren einbringen", betonte er. "Nein, wir wissen noch nicht, was wir mit den Einnahmen aus den WKA machen, weil weder feststeht, wie viele Anlagen gebaut werden, wo sie hinkommen und was sie überhaupt einbringen", erklärte er.
Dennoch: In den Voruntersuchungen und den Vorbereitungen des Windkraft-Solidarpakts (der TV berichtete) wird davon ausgegangen, dass auf Kelberger und Mannebacher Gemarkung VG-weit die meisten Anlagen errichtet werden. Doch das wurde bei der Versammlung so nicht gesagt.
Naturschutzgebiete tabu


Als wesentlichste Ausschlusskriterien nannte der Ortsbürgermeister Lärmemission und Schattenwurf. Naturschutzgebiete und Richtfunktrassen sind als Standorte tabu. Einbußen in der Forst- und Jagdwirtschaft sollen so gering wie möglich gehalten werden, werden sich aber nicht ganz vermeiden lassen. Erst wenn alle Einwände überprüft worden seien und das einjährige floristische und faunistische Gutachten vorliege, könne gebaut werden - "meiner Einschätzung nach frühestens Mitte 2014", sagte Ortsbürgermeister Jonas.
Wie viele Anlagen gebaut würden, wo es Konzentrationsflächen gebe, wie hoch die Pachteinnahmen sein werden, welches Investor-/Betreibermodell infrage komme: "Diese Fragen kann heute niemand seriös beantworten", sagte Jonas.
Die anwesenden Mitglieder des Ortsgemeinderates, die sich einstimmig für WKA im Sinne einer Energiewende ausgesprochen hatten, unterstützten den Ortsbürgermeister in seiner Argumentation.

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