Wer besser bützt, gewinnt

Der Hillesheimer Karneval ist beliebt. So beliebt, dass in der Eifelstadt gleich sechs Kandidaten in der kommenden Session als Prinz dabei sein wollen. Wer von ihnen das närrische Zepter schwingen wird, soll ein Casting entscheiden.

Hillesheim. "Ach wär ich nur ein einzigmal ein schmucker Prinz im Karneval…" Wohl jeder Karnevalist weiß, wie dieser Gassenhauer weitergeht. Wahrscheinlich auch die sechs Unbekannten, die am kommenden Freitag in Hillesheim um die Karnevalsprinzenwürde kämpfen: Per Casting will der Hillesheimer Karnevalsverein (HKV) entscheiden, wer den Jodokus, das Zepter des HKV, in der kommenden Session führen darf.
Positiver Stress



220 Mitglieder im HKV, ein gut gefüllter Terminkalender für die Aktiven des Vereins, Tausende Besucher der Veranstaltungen am Altweiberdonnerstag und Rosenmontag: Es sieht gut aus für das närrische Brauchtum in der Krimistadt Hillesheim. Wie sonst ließe es sich erklären, dass sich für die kommende Session, die am Freitag startet, gleich sechs Männer für das Amt des Karnevalsprinzen interessieren? Ein Amt, das den Prinzen in etwa so viel kostet wie ein großer Urlaub?
Gerd Knieps, Vorsitzender des HKV, wagt einen Erklärungsversuch: "Seit ein paar Jahren tut sich was bei uns." Es habe eine Verjüngung des Vorstands gegeben. Der Verein erreiche mit seinen Festen am Altweiberdonnerstag und am Rosenmontag bis zu 2500 Menschen. Und: "Wir gehen auch zu den Veranstaltungen aller befreundeten Vereine", betont Knieps. Das führt dazu, dass die Hillesheimer Karnevalisten, allen voran das Prinzenpaar, einen vollen Terminkalender haben: Etwa 40 Veranstaltungen besuchen die Tollitäten in einer Session. "Ja, das Karnevalsprinzenamt ist auch mit viel Stress verbunden, aber das ist positiver Stress", sagt Knieps. Er weiß, wovon er spricht. Knieps war 1994 selbst einmal Hillesheimer Prinz. Seitdem ist er dem Verein verfallen. Auf diesen Stress müssen sich die Anwärter für das Prinzenamt einstellen. Aber damit nicht genug: "Wer in Hillesheim Prinz werden will, muss schon zeigen, dass er unsere Stadt gut kennt", sagt Knieps. Darum haben er und seine Vereinskollegen sich einen ganz besonderen Wettbewerb ausgedacht, in dem die Prinzenkandidaten gegeneinander antreten sollen. In diesem Casting werden Fertigkeiten wie das Bützen oder das Singen von Karnevalsliedern getestet. Auch mit dem HKV sollten sich die Anwärter gut auskennen.
Prinzessin bleibt geheim



Über die Jecken, die am Freitagabend gegeneinander antreten, möchte er noch nicht viel verraten, nur so viel: "Alle sechs kommen aus dem Hillesheimer Stadtgebiet", erklärt Knieps. Außerdem können sich die Karnevalisten auf einen Prinzen im Alter von etwa 35 bis 55 Jahren freuen. Ein weiteres Mysterium ist die dazugehörige Prinzessin. Aber dieses Geheimnis wird auch am Freitag nicht gelüftet. "Die Prinzessin halten wir bis zur Proklamation im Januar geheim", sagt Knieps. Es bleibt also spannend in Hillesheim, auch nach dem 11. November.
Das Prinzencasting des HKV ist am Freitag, 11. November, ab 19.11 Uhr in der Vereinsgaststätte Bauernstube in Hillesheim. Wer sich noch für das Amt bewerben möchte, kann sich noch bis Freitagnachmittag beim Vereinsvorsitzenden Gerd Knieps, Telefon 0171/3848457, melden.
Weitere Informationen zum Verein gibt es unter www.hillesheimerkarneval.de

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