Trier. (sey) Die "Dicken-Gebühr" ist kaum vom Tisch, schon plant die auch vom Hunsrück-Flughafen Hahn aus startende Ryanair den nächsten Coup: Demnach könnten Kunden der irischen Fluggesellschaft ihr Gepäck ab dem nächsten Jahr selbst zum Flugzeug tragen müssen. Entsprechende Pläne würden derzeit geprüft, sagte Ryanair-Sprecherin Anja Seugling am Mittwoch auf Anfrage unserer Zeitung. Eine derartige Regelung brächte für die Kunden viele Vorteile, meint Seugling: "Sie verschwenden keine Wartezeit mehr am Flughafen. Und Gepäckverluste gibt es auch nicht mehr." Dafür möglicherweise lange Schlangen vor den Sicherheitsschleusen. Wenn demnächst alle Passagiere mit ihren Koffern durch die Kontrollen müssen, dürften sich die Staus von den Gepäckschaltern hierhin verlagern. Es sei denn, die Flughafen-Betreiber würden mehr Sicherheitspersonal einstellen. Ist Deratiges etwa auf dem Hahn geplant? "Bislang ist Ryanair nicht mit diesen Vorschlägen an uns herangetreten", wiegelt Flughafen-Sprecherin Maria Horbert ab.

Ryanair, aber auch andere Fluggesellschaften, gehen derzeit verstärkt dazu über, früher im Flugpreis enthaltene Dienstleistungen wie das Ausstellen der Bordkarten nur noch gegen Zusatzgebühr zu erbringen. Wer sich bei Ryanair die Bordkarte nicht zu Hause ausdruckt, sondern erst am Flughafenschalter, zahlt beispielsweise 40 Euro. Auch für jedes aufgegebene Gepäckstück muss der Ryanair-Kunde zahlen: Zehn Euro kostet der erste Koffer, 20 Euro jeder weitere. Wer mehr als die insgesamt pro Kunde erlaubten 15 Kilogramm eincheckt, zahlt 15 Euro für jedes weitere Kilogramm Übergepäck. Im Preis enthalten sind bei Ryanair maximal zehn Kilogramm Handgepäck.