ALBA droht früher Knockout - Ulm schon im Halbfinale

Frankfurt/Main (dpa) · Vizemeister ALBA Berlin droht der frühe Knockout in den Playoffs der Basketball-Bundesliga und auch für den FC Bayern München könnte die Saison bereits am Dienstag zu Ende sein.

Den Sprung in die Vorschlussrunde machte hingegen ratiopharm Ulm als erstes Team perfekt, Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg befindet sich ebenfalls auf Halbfinal-Kurs.

Der achtmalige Champion aus Berlin verlor in eigener Halle gegen Aufsteiger Baskets Würzburg mit 84:91 (45:43) und liegt in der Best-of-five-Serie vor dem Auswärtsmatch am Dienstag mit 1:2 im Hintertreffen. „Wir hatten der Würzburger Intensität nichts entgegen zu setzen“, gab ALBA-Trainer Gordon Herbert nach der Partie zu. „Würzburg war defensiv und offensiv besser als wir heute.“

Auch die gut aufgelegten DaShaun Wood mit 20 und Derrick Allen mit 19 Punkten konnten die ALBA-Pleite nicht verhindern. John Little war mit 20 Zählern bester Würzburger Werfer vor 10 044 Zuschauern, er holte außerdem acht Rebounds. „Ich bin sehr stolz, aber die Serie ist noch nicht vorbei“, sagte sein Trainer John Patrick. Berlins Nationalspieler Heiko Schaffartzik gab sich kämpferisch: „Die Chancen stehen 50:50. Wir sind ALBA Berlin. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen das Spiel gewinnen.“

Auf den Sieger wartet im Halbfinale in jedem Fall ratiopharm Ulm. Der Hauptrundenzweite schaffte als erste Mannschaft den dritten Viertelfinalsieg - musste beim 85:76 gegen die Phantoms Braunschweig am Ende aber gehörig zittern. Die Gastgeber führten zur Halbzeit klar mit 46:31, doch die Niedersachsen kämpften sich bis zum Schlussviertel heran und lagen knapp fünf Minuten vor Schluss sogar mit 70:67 vorne.

Am Ende machte aber Ulms ausgeglichener Kader den Unterschied: Neben Spielmacher Per Günther (18) punkteten fünf weitere Spieler zweistellig. Bei den Phantoms machte Michael Umeh vor 6000 Zuschauern 23 Zähler.

Am Dienstag könnte auch Titelverteidiger Bamberg den Einzug ins Halbfinale perfekt machen. In einem wahren Dreier-Festival gewannen die Brose Baskets die dritte Viertelfinalpartie gegen die Telekom Baskets Bonn mit 102:92 (51:45) und führen mit 2:1. Den Bambergern half vor allem ihre beeindruckende Quote bei Distanzwürfen: 15 von 20 Dreier-Versuchen landeten im Korb - Bonn traf immerhin 13 von 24.

Weil sein Team zwischendurch schon deutlicher führte, war Bambergs Trainer Chris Fleming aber nicht restlos zufrieden: „Wenn wir mit 18 Punkten in Front sind, dann müssen wir die Türe zumachen“, sagte er. „Wir dürfen uns dann nicht ausruhen.“ Erfolgreichste Werfer der Gastgeber waren Anthony Tucker und Tibor Pleiß mit je 18 Punkten. Für Bonn trafen Tony Gaffney (22) und Benas Veikalas (21) am besten.

Auch ohne den gesperrten Spielmacher David Holston besiegten die Artland Dragons den FC Bayern München mit 83:67 (44:24) und gingen in der Serie ebenfalls mit 2:1 in Führung. Bester Werfer bei den Gastgebern war in Quakenbrück Anthony Hilliard mit 20 Zählern. Für das möglicherweise entscheidende Spiel in München kann Dragons- Trainer Stefan Koch wieder auf seinen Spielmacher Holston setzen. Die Bayern geben aber noch nicht auf. „Solche Situationen gibt es in den Playoffs immer wieder, und wir werden die richtige Reaktion zeigen“, kündigte Trainer Dirk Bauermann an. „Wir wollen am Dienstag auf jeden Fall dafür sorgen, dass es zu einem fünften Spiel kommt.“

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