Basketball-Bundesliga: TBB blamiert sich beim 66:95 gegen Weißenfels bis auf die Knochen

Ein Abschuss zum (Heim-)Abschluss: Am Freitag hat die TBB mit dem Heimsieg gegen Hagen den Klassenerhalt perfekt gemacht. Dafür spielten sie beim 66:95 (!) im letzten Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC wie ein Absteiger.

 Der Beste in einem schlechten Spiel: Chris Copeland erzielte gegen den MBC 22 Punkte. TV-Foto: Willy Speicher

Der Beste in einem schlechten Spiel: Chris Copeland erzielte gegen den MBC 22 Punkte. TV-Foto: Willy Speicher

Trier. So unterschiedlich können zwei Heimspiele innerhalb von 45 Stunden sein. Am Freitagabend gegen Hagen war bei den 3600 Zuschauern in der Arena Spannung und Anspannung noch zu spüren. Nervosität hing in der Luft, der Druck für beide Teams, siegen zu müssen. Nach dem etwas glücklichen Trierer 78:77-Sieg - zugleich der vorzeitige Klassenerhalt - war am Sonntag gegen den jenseits von gut und böse platzierten Mitteldeutschen BC der Druck weg. Oder, passender: die Luft raus. Unter den Augen von Ministerpräsident Kurt Beck boten die Trierer ganz vorsichtig formuliert eine unaufregende Show. Das dürfte den Trie rer Fans zumindest lieber gewesen sein als ein weiteres Zittern. Auch wenn die Trierer gestern selbst bei zwei Niederlagen den Klassenerhalt perfekt gemacht hätten, weil Kellerkonkurrent Düsseldorf am Sonntag in Bremerhaven verloren hatte.

Die Trierer Spieler taten am Sonntag ziemlich alles dafür, am Ende einer frustrierenden Saison keine unangemessene Friede, Freude, Klassenerhalt-Stimmung aufkommen zu lassen - mitsamt der üblichen Verklärungssauce. Aufsteiger Weißenfels zog schon Mitte des zweiten Viertels mit mehr als 20 Punkten davon. Weißenfels traf hochprozentig, Trier war - wie so oft in dieser Saison - beim Rebound einen Schritt zu spät. Allein im zweiten Viertel ließen die Trierer 32 Punkte zu. Die bekannten Schwächen, dazu fehlende Intensität. Wie ein Ball, bei dem man die Luft rausgelassen hat - so präsentierten sich die Trierer. Für die Mehrzahl der Spieler dürfte es das letzte Heimspiel an der Mosel gewesen sein. Das Minimalziel Klassenerhalt wurde zwar erreicht, aber ein würdiger Abschied sieht anders aus. So lässt sich mutmaßen, dass die Buhrufe gegen das eigene Team im Falle einer Niederlage am Freitag viel lauter ausgefallen wären. Das Spiel konnte man getrost vergessen. Trier konnte oder wollte nicht, nur die mitgereisten Gästefans hatten ihren Spaß. Wann kommt es auch schon mal vor, dass ein Aufsteiger bei einem etablierten Erstligisten zeitweilig mit 25 Punkten führt?

TBB-Trainer Aaron McCarthy gönnte seinen deutschen Spielern Kosta Karamatskos und Maik Zirbes mehr Spielzeit, das brachte zumindest ein paar Extra-Euro aus dem Talentförder-Topf der BBL. Kurz vor Schluss kamen auch noch Samy Picard und Alex Andreev in die Partie. Es war das einzig Positive an diesem Basketball-Sonntag.

TBB Trier: Copeland 22, Pekovic 12, Neitzel 12, Shuler 6, Zirbes 4, Raivio 3, Karamatskos 3, Shtein 2, Evans 2, Picard, Gillingham 1, Andreev 0

Mitteldeutscher BC (beste Schützen): Kashirov 16, Gamqrelidze 13, Bernard 13, Pilcevic 12

Zuschauer: 3165 - Viertelstände: 14:17, 33:49 (Halbzeit), 46:71, 66:95

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