Ein Allrounder kehrt zurück in den Hochwald

Reinsfeld/Lorscheid · Was mit der einen geglückt ist, soll für die andere Mannschaft schon Standard sein: Der Klassenerhalt steht für den TuS Reinsfeld zunächst primär auf der Agenda. Doch Neutrainer Jörg Lauer hat durchaus ehrgeizigere Ziele.

 Jörg Lauer. TV-Foto: Archiv/Edgar Breit

Jörg Lauer. TV-Foto: Archiv/Edgar Breit

Reinsfeld/Lorscheid. Mit dem A-Ligisten aus dem Spielkreis Mosel, der Spielvereinigung Mülheim-Brauneberg, hat Jörg Lauer eine turbulente Saison hinter sich. Eigentlich schon längst abgeschrieben und mit etlichen Punkten Rückstand zum rettenden Ufer gelang es den Moselanern nicht nur den Relegationsplatz zu erreichen, sondern sich in der Entscheidung sogar noch zu retten. So blieb Mülheim-Brauneberg dank eines überragenden 6:1-Sieges gegen Monzelfeld in der Kreisliga A. Doch das ist Geschichte. Der ehemalige Regionalligaspieler Jörg Lauer, der seinerzeit zusammen mit Peter Behr beim FSV Salmrohr zum gefürchteten Sturm-Duo zählte, ist zurück im Hochwald.
Dass es ihn nach Reinsfeld verschlagen hat, begründet Lauer so: "Ende März stand fest, dass Jan Küchling Reinsfeld verlässt. Also habe ich zeitnah meine Zusage erteilt. Diesen Schritt habe ich nicht bereut", verrät der mittlerweile auf dem Spielfeld mehr in den hinteren Regionen anzutreffende Allrounder. Zu seinem Engagement in Reinsfeld hat vor allen Dingen ein Fakt geführt: "Wir haben hier in Reinsfeld trotz des Abgangs von sechs Stammspielern, die alle Leistungsträger waren, eine junge und ehrgeizige Mannschaft, die über Jahre hinweg reifen und sich entwickeln kann. Dieser Prozess braucht Zeit - und die werden sie bekommen".
Unentbehrliche Helfer



Den personellen Aderlass - unter anderem wechselten Philipp Nalbach nach Morbach, Michael Weber und Torsten Eiden nach Sötern/Saarland - werden Lauer und seine Helfer mit Willen, Qualität, Leidenschaft und jugendlicher Unbekümmertheit zu kompensieren versuchen. "Wir haben einige Spieler aus der zweiten Mannschaft nach oben geholt. Als Spielertrainer kann ich natürlich nicht überall ein Auge haben. Deshalb habe ich mir unentbehrliche Helfer wie Hans-Peter Eiden, Toni Nosbisch und Michael Weber an meine Seite geholt, die wissen, an welchen Ecken der Schuh drückt".
Lauer selbst wohnt in Lorscheid mit seiner Familie. Ihn stört es nicht, dass er gerade gegen seinen Heimatclub mit dem TuS vor einer Woche den prestigeträchtigen Derbysieg einfuhr. "Viereinhalb Jahre stand ich in Lorscheid und Farschweiler an der Seitenlinie. Da entstehen so manche Freundschaften. Es ist klar, dass wir mit unserem Sieg ausgerechnet der Nachbar-SG gehörig auf den Fuß getreten sind. Doch so ist Fußball. Da werden nicht oft Geschenke verteilt." Lauer weiß, wovon er spricht. Denn schließlich war er es - einmal mehr - der mit seinem Last-Minute-Treffer die Entscheidung im Alleingang buchte.
"Eine Menge guter Fußballer"


Doch Jörg Lauer weiß: "Es waren zunächst einmal drei Punkte gegen den Abstieg. Wenn der Weg weiterhin ordentlich beschritten wird und ein komfortables Punktepolster erreicht ist, können wir in obere Regionen schauen. Doch zunächst zählt das Tagesgeschäft. Die Mannschaft muss lernen, Woche für Woche an ihre Grenzen zu gehen. Die tolle Vorbereitung auf die neue Saison kann dabei jedem einzelnen Spieler helfen, seine persönlichen Ziele zu erreichen. Selbstredend, dass davon auch das Team profitieren kann".
Aus der Mannschaft will der Trainer, der immer mal wieder für Freistoßtore per excellence gut ist, keinen hervorheben. "Es gibt eine Menge gute Fußballer, doch bei uns zählt das Kollektiv und die geschlossene Leistung", sagt der neue Reinsfelder Coach und wird sich bis zum Rückspiel in Lorscheid gern an seinen ersten Saisonsieg erinnern. L.S.

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