Ohne Trainer nach Mallorca

Schweich · Es war spannend bis zum Schluss: Nach dem Aufstieg in die Rheinlandliga schwebt die Schweicher Mosella auf Wolke sieben. Im TV-Interview spricht Trainer Hans Schneider über die anschließende Party und die Planungen für den zukünftigen Kader.

(J.W.) Der Titelgewinn hat den ganzen Verein elektrisiert, das Feiern kennt kein Ende. Schweichs Meistertrainer Hans Schneider stand TV-Mitarbeiter Josef Weirich in Sachen Zukunftsplanung dennoch Rede und Antwort.

Herr Schneider, wie anstrengend waren die Meisterfeierlichkeiten?

Schneider: Wir haben zunächst in Hasborn eine ausgelassene Kabinenparty gefeiert. Danach ging es in unser Vereinslokal, wo uns zahlreiche Fans einen tollen Empfang bereitet haben. Deutlich wurde das Wir-Gefühl: Nicht die erste Mannschaft, sondern der ganze Verein ist aufgestiegen. Die offizielle Feier kommt noch.

Wann laufen die Planungen für die neue Saison an?

Schneider: Wir setzen uns nächste Woche mit dem Vorstand zusammen und unterhalten uns über die neue Rheinlandliga-Saison.

Wird der Trainingsaufwand in der neuen Liga verändert?

Schneider: Wir haben bereits dreimal in der Woche trainiert. Diesen Rhythmus wollen wir beibehalten.

Planen Sie Verstärkungen, gibt es Abgänge?

Schneider: Abgänge gibt es keine. Als Neuzugang haben wir Nico Toppmöller aus Hetzerath verpflichtet. Zudem erwarten wir die Rückkehr von fünf Langzeitverletzten, wie zum Beispiel meines Sohnes Andreas Schneider oder Michi Rohr. Außerdem werden noch einige Talente aus der A-Jugend zu uns stoßen.

Bisher hat die Mosella auf den eigenen Nachwuchs gesetzt, muss man in Sachen Personalpolitik nun tiefer in die Tasche greifen?

Schneider: Absolut nein, das wird nicht passieren. Wir haben da klare Vorgaben. Für solche Spielchen bin ich der falsche Mann. Unserer Philosophie, den eigenen Nachwuchs zu fördern, wollen wir auch in der Rheinlandliga treu bleiben. Punktuell haben wir uns mit Nico Toppmöller verstärkt. Er ist ein junger, ehrgeiziger Spieler, der in unser Schema passt.

In Ihrer Mannschaft haben sich 15 Spieler in dieser Saison in die Torschützenliste eingetragen. Fehlt Ihnen ein echter Knipser?

Schneider: Mein Sohn Andreas, der in der Hinrunde neun Tore geschossen hat, musste die komplette Rückrunde verletzt aussetzen. Er hätte mit Sicherheit noch einige Tore geschossen.

Gut eingeschlagen ist auch unser Jüngster, Sebastian Schäfer, den wir schweren Herzens wieder in die A-Jugend zurückgeben. Er hat zuletzt die entscheidenden Tore gemacht und uns auch in Hasborn mit dem 2:0 in die Glückseligkeit geschossen. Wir geben ihm aber die Zeit zur Reife.

Wie sind die mittelfristigen Planungen bei der Mosella?

Schneider: Erstes Ziel ist für uns der Klassenerhalt. Wir wollen uns mittelfristig in der Rheinlandliga etablieren und stabilisieren.

Werden ihnen die Derbys gegen die Nachbarn aus Leiwen, Föhren und Hetzerath fehlen?

Schneider: Dafür gibt es nun andere Derbys, wie zum Beispiel meinen Lieblingsgegner Mehring, der uns freundschaftlich zum Aufstieg gratuliert hat. Zudem kommen die Trierer Eintracht und die Mannschaften aus dem Salmtal. Im Grunde gibt es mehr Derbys als vorher.

Gibt es etwas, was sie in der vergangenen Saison aufgeregt oder geärgert hat?

Schneider: Wenn überhaupt, dann waren es nur Kleinigkeiten. Im Großen und Ganzen konnte man mich nicht aus der

Reserve locken.

Worauf freuen Sie sich in der neuen Liga am meisten?

Schneider: Ich freue mich für meine Jungs. Die meisten habe ich als Trainer von der C-Jugend bis in die Rheinlandliga begleitet. Seit ich als Ur-Trierer vor 20 Jahren in Quint ein Haus gebaut habe, bin ich in sportlicher Hinsicht in Schweich heimisch geworden.

Ist eine Saison-Abschlussfahrt geplant?

Schneider: Ja, die Mannschaften und viele Freunde aus dem Verein fahren nach Mallorca. Der Trainer fährt aber nicht mit. Nach den stressigen Wochen will ich mir erst etwas Ruhe und Erholung gönnen.

SPLITTER
Schüchtern:
So ganz traute sich Trainer Hans Schneider bei der Ankunft am Schweicher Raiffeisenbrunnen nicht in die Jubelmenge. Erst als das Team seinen Namen skandierte, stimmte er mit ein und ließ sich feiern. Nach einer Raupe und saftigem Rollbraten kreisten die Zigarren.

Arbeitslos: Jahrelang stand Peter Hermann, besser bekannt als "Brett Pitt", an der Linie und assistierte den Schiedsrichtern. Damit ist jetzt Schluss. Da der Fußballverband in der Rheinlandliga Gespanne einsetzt, ist Hermann "arbeitslos". "Dann mache ich eben bei der Zweiten weiter", sagt das Mannschaftsmaskottchen.

Teuer bezahlt: Kreuzband-, Meniskus- und Innenbandriss im linken Knie - das ist die bittere Diagnose für Matthias Burbach, der sich im Spiel gegen Buchholz schwer verletzte. Der Schweicher war angeschlagen in die Partie gegangen, der Innenbandanriss aus dem Pokalspiel in Koblenz vor sechs Wochen war noch nicht ganz verheilt. "Gegen Auw habe ich auch schon gespielt. Ohne Probleme. Die Verletzung setzt mich bis zur Winterpause außer Gefecht", sagt Burbach.

Feier-Marathon: Nach der wilden Aufstiegsfeier am Sonntag im Gasthaus Junges traf sich das Team am Montagnachmittag am Sportplatz zum Grillen. Damit nicht genug: am Samstag steht das nächste Fest im "Stadion am Winzerkeller" an. (mek)

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