SG Ellscheid in großer Bedrängnis

Ellscheid · Kaum eine Spielgemeinschaft in der Eifel ist derzeit so gebeutelt wie die SG Ellscheid, die im Jugendbereich unter der Bezeichnung JSG Steiningen firmiert. Kommt alles denkbar Schlechte zusammen, droht der Talentschmiede nahe Daun sogar das Drama eines doppelten Abstiegs.

 Druck von allen Seiten: Patrick Rieder von der zweiten Mannschaft der SG Ellscheid (rotes Trikot) kämpft hier gegen die Spieler von Ringhuscheid. TV-Foto: Helmut Gassen

Druck von allen Seiten: Patrick Rieder von der zweiten Mannschaft der SG Ellscheid (rotes Trikot) kämpft hier gegen die Spieler von Ringhuscheid. TV-Foto: Helmut Gassen

Ellscheid/Steiningen/Strohn/Gillenfeld/Udler. Die Rheinlandligaelf erwischte es unter der Woche nochmals kalt: So wird nach der 1:2-Niederlage (der TV berichtete) gegen Wirges II der Abstieg wohl kaum noch zu vermeiden sein. Denn mit sechs Punkten Rückstand auf den rettenden 15. Platz steht die Mannschaft der beiden Trainer Jörg Stölben/Uwe Schüller auf dem vorletzten Platz. Die mit lediglich drei Siegen ausgestatteten Ellscheider kämpften zuletzt auch mit dem Pech. Die knappen Niederlagen in Mülheim-Kärlich (1:2), in Burgbrohl (1:2) und jetzt gegen Wirges II wurden allesamt im Schlussabschnitt besiegelt - Michael Schäfer unterlief nun sogar ein unglückliches Eigentor.

Die zweite Mannschaft ist mit nur sechs Punkten in der Kreisliga A zwar noch nicht rechnerisch abgestiegen, gilt aber als designierter Absteiger. Trainer Stefan Schäfer sagt: "Wir haben jetzt 15 Punkte Rückstand auf den drittletzten Platz und planen bereits für die B-Liga. Alles andere sind unrealistische Spekulationen." Trotz der ordentlichen Auftritte zuletzt besitzt die Mannschaft zu wenig Qualität, um die ausgeglichene A-Liga zu halten. In der Winterpause mussten mit Michael Schäfer und Denis Thiel zwei gute und erfahrene Leute an die Erste abgegeben werden, die derzeit noch helfen wollen, den drohenden Abstieg zu verhindern. "Wir wollen den Rest der Saison durchziehen und wenigstens noch in den zweistelligen Punktebereich kommen, um dann im nächsten Jahr eine Klasse tiefer oben anzugreifen", sagt Schäfer, der auch künftig mit Kollege Ingo Franzen auf der Kommandobrücke steht.

Die A-Junioren in der Rheinlandliga haben zwar derzeit ein kleines Polster auf den ersten Nichtabstiegsplatz von sieben Zählern, doch gerettet sind diese noch längst nicht. "Die Siege gegen Linz und Wirges waren sehr wichtig fürs Selbstvertrauen. Doch durch sind wir längst noch nicht, obwohl die Mannschaft die Qualität besitzt, wenigstens drei Mannschaften hinter sich zu lassen", sagt Trainer Kurt Römer. Mit Markus Schmitz, Thomas Zens, Lukas Wawer, Dominik Sausen und Fabian Schleidweiler haben fünf seiner Spieler bereits Seniorenluft geschnuppert und stehen künftig auf dem Sprung zur Ersten.

Auch die B-Junioren haben nach dem Abstieg im Vorjahr ihr Saisonziel, sofortiger Wiederaufstieg in die Rheinlandliga, nicht erreicht. Platz drei in der Bezirksliga und zwölf Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Wittlich lassen die Steininger auch im nächsten Jahr in der Bezirksliga. "Wir haben keine realistische Chance mehr auf den Aufstieg. Die Niederlagen zu Beginn der Rückrunde gegen Stadtkyll und Konz haben uns das Genick gebrochen", sagt Coach Edwin Gräfen, im sechsten Jahr Trainer bei den B-Junioren. "Das Problem ist, dass wir nicht mehr so viel gute Fußballer von außerhalb bekommen, weil diese selbst in der Bezirksliga spielen und lieber bei ihrem Heimatverein bleiben wollen. In der Eifel gibt es viel Konkurrenz. Das war in der Rheinlandliga noch anders."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort