Motivationsspritze vor dem Fernseher

Trier · Zunächst ging es gegen den Ersten, nun kommt der Zweite: Ein Sieg der Trierer Miezen im Heimspiel gegen den TV Nellingen (Samstag, 19.30 Uhr) wäre schon eine große Sensation. Aber eine, die die Handballerinnen dringend nötig hätten.

Trier. Natürlich haben es sich auch die Spielerinnen der Trierer Miezen vor dem Fernseher bequem gemacht - und sich viele der Heldentaten der Handball-Männer bei der Europameisterschaft in Polen angesehen. "Die Jungs haben gezeigt, dass man auch als Underdog mit einem B-Kader eine Menge erreichen kann", sagt Miezen-Vorstand Jürgen Brech. "Ich hoffe, für die Mädels ist das auch eine Motivationsspritze."

Die Hoffnung stirbt zuletzt - und die benötigen die Zweitliga-Handballerinnen bei ihrem Heimspiel gegen den TV Nellingen (Samstag, 19.30 Uhr) dringend. Denn auf dem Papier haben sie gegen den Tabellenzweiten keine Chance. Nellingen hat noch Aufstiegschancen und mit den stärksten Angriff. Vier Spielerinnen haben schon die 60-Tore-Marke geknackt.

Eine Vielseitigkeit und Stärke, die die Miezen in ähnlicher Form am vergangenen Wochenende erlebt haben. Da erlebten sie daheim gegen Tabellenführer Neckarsulm ein 22:34-Debakel. Eine Halbzeit lang hielten die Miezen gut mit, führten sogar 9:5 - doch dann folgte der Einbruch. Noch schmerzhafter war der in dem Auswärtsspiel zuvor beim Schlusslicht Kirchhof, als die Triererinnen im zweiten Durchgang einen 19:12-Vorsprung fahrlässig aus der Hand gaben. Brech ärgert das immer noch. "Das Selbstvertrauen, das wir uns in den beiden Spielen zuvor mit zwei Siegen aufgebaut haben, müssen wir nun erst einmal wieder sammeln."

Der Miezen-Vorstand appelliert daran, an die starken Vorstellungen in den ersten 30 Minuten anzuknüpfen. Punkte brauchen die Miezen dringend. Sieben Punkte liegen sie hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz, den Mainz-Budenheim belegt. Der Konkurrent hat am Wochenende das deutlich leichtere Spiel im Vergleich zu Trier - sie reisen im Stadtderby zum Vorletzten Bretzenheim, das den Miezen ebenfalls noch im Nacken liegt. "Wir brauchen auch mal Punkte gegen einen deutlich stärkeren Gegner, daran führt kein Weg vorbei", sagt Breck. Er weiß um den großen Abstand und betont das, was sich die Miezen bewahren wollen. Die Hoffnung. "So lange wir unsere Chance haben, wollen wir sie nutzen." flor

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