Fernziel London: Härtetest für Ruderer in München

München (dpa) · Für die deutschen Ruderer beginnt der Endspurt um die Rollsitze für London 2012. Beim Weltcup-Auftakt am Wochenende in München steht dem DRV-Team die erste Standortbestimmung im vorolympischen Jahr bevor.

Schluss- und Höhepunkt der Regatta auf der Olympia-Strecke von Oberschleißheim ist das Achter-Finale am Sonntag. Dabei könnte es zu einem Duell der zurzeit stärksten Großboote aus Deutschland und Großbritannien kommen. Obwohl seine Crew seit der historischen Olympia-Schlappe 2008 in Peking auf der 2000-Meter-Distanz ungeschlagen ist, stapelt Achter-Trainer Ralf Holtmeyer tief: „Die Briten sind für mich der Favorit für London. Das sind Vollzeitruderer, die sich gewissenhaft auf die Spiele in ihrem Land vorbreiten.“

Bereits bei der WM vor knapp sieben Monaten in Neuseeland hatten sich die Briten als hartnäckigste Widersacher erwiesen und waren im Finale eine halbe Bootslänge hinter dem Deutschland-Achter als Zweiter ins Ziel gekommen. „Und jetzt werden die Briten kein anderes Ziel haben, als uns zu schlagen“, sagte Steuermann Martin Sauer.

Nicht nur die Achter-Crew um Schlagmann Kristof Wilke (Radolfzell) muss mit stärkerer Gegenwehr rechnen. Im vorolympischen Jahr wird die Luft in der Weltspitze traditionell dünner. Nach zwei Jahren mit vielen Experimenten stellen die führenden Ruder-Nationen ihre Boote mit Blick auf die Sommerspiele zusammen. Schließlich werden bei der WM Anfang September in Bled (Slowenien) die Olympia-Tickets vergeben. „Der Weg nach London ist nicht mehr weit. Deshalb versuchen wir nun, stabile Mannschaften zu entwickeln“, sagte Hartmut Buschbacher, Cheftrainer des Deutschen Ruderverbandes (DRV).

Zu einer echten Nagelprobe wird die erste von drei Weltcup-Regatten für Marcel Hacker. Nach mehrmonatiger „Baby-Pause“ in der vorigen Saison tritt der deutsche Einer-Meister gegen die versammelte Skiff-Weltelite an. Weltmeister Ondrej Synek (Tschechien), der WM-Dritte Alan Campbell (Großbritannien) und Olympiasieger Olaf Tufte (Norwegen) garantieren höchsten Unterhaltungswert.

Insgesamt geht der DRV mit 19 Mannschaften und 53 Athleten an den Start. Buschbacher hofft auf einen verheißungsvollen Start in die Regattasaison: „In München werden wir eine erste Einschätzung bekommen, wo wir international stehen.“ Die Gesamtsieger der Weltcup-Wertung werden nach drei Rennen gekürt. Hamburg ist vom 17. bis 19. Juni die nächste Station, der Abschluss findet vom 8. bis 10. Juli traditionell auf dem Rotsee in Luzern statt.

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