Faszination Tour: Es geht ohne Hools

Christopher Froome hat die Tour de France zum vierten Mal gewonnen, nicht weil er sie dominiert hat, sondern weil er weniger Schwächen als die Konkurrenz aufwies. Und weil er das beste Team, die meisten verbliebenen Helfer hatte.

Keiner der Großen kam ohne Schwächen durch. Aber Froome konnte die seinen am besten kompensieren. Auch die deutschen Profis sorgten für Schlagzeilen. Für erfreuliche wie für deprimierende. Marcel Kittel, der schnellste Mann auf den letzten Metern, fuhr zwar fünf Mal als Sieger über den Zielstrich, ein folgenschwerer Sturz aber verdarb ihm den Traum vom Grünen Trikot in Paris. Und Tony Martin, die - so schien es - personifizierte Zeitfahrmaschine, musste anerkennen, dass ihm andere im Duell mit dem Sekundenzeiger voraus waren. Und: Die Tour ist ohne Dopingfall beendet worden. Mal wieder. Offiziell. Was nichts beweist und zwei Thesen gleichermaßen stützt: Die des vollzogenen Sinneswandels der Branche oder des weiterhin ungleichen Duells zwischen potenziellen Tätern und dem Status quo der Kontroll-Labore. Was bleibt als Betrachter vor Ort ist die einzigartige Faszination dieses Spektakels mit euphorisierten, aber friedlichen Fans. Es geht auch ohne Hools.
sport@volksfreund.de

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