Stelzenberg. Das Glück kommt zu dem, der warten kann, sagt der Volksmund. Warten allein genügt aber nicht, man muss auch was tun. Und so war es auch bei Philipp Becker, dem Querfeldein-Spezialisten unter den Radsportlern des RV Schwalbe Trier.
Radcross nennt sich die Disziplin inzwischen, in der die Deutschen jahrzehntelang in der Weltspitze zu Hause waren. Zumindest im Südwesten war das Philipp Becker auch. Vier Jahre in Folge stand Becker auf dem Treppchen, aber nie ganz oben.
Noch bitterer. Er wurde in den vergangenen vier Jahren jeweils Zweiter hinter Christoph Ambrosiak vom RSC Betzdorf. Doch am zurückliegenden Wochenende hat Becker den Spieß umgedreht.
Der 24-Jährige revanchierte sich bei den Südwest-Titelkämpfen im pfälzischen Stelzenberg, bei denen Fahrer aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland startberechtigt waren, an seinem Bezwinger der vergangenen Jahre - und das in eindrucksvoller Manier.
Vom Start weg setzten sich Becker und Ambrosiak auf dem selektiven 2,2 Kilometer langen Rundkurs vom Rest des Felds ab. Nach der dritten Schleife verschärfte Becker das Tempo und setzte sich von Ambrosiak ab, dem er von da an pro Runde acht Sekunden abnahm. Am Ende der einstündigen Matsch- und Regenschlacht auf der immer schwieriger zu fahrenden Strecke siegte der Schwalbefahrer mit 40 Sekunden Vorsprung vor Ambrosiak. Dritter wurde Wolfram Kürschat (Topek Ergo Team).
Dass die Trierer das mit Abstand stärkste Team stellten, untermauern die Plätze von Markus Kersten (5.) und Markus Willems (6.).
Kapitän Markus Zingen fiel an siebter Stelle liegend kurz vor Schluss nach Defekt aus. In der Klasse der unter 23-Jährigen gab es durch den 20-Jährigen Michael Bittner ebenfalls einen Erfolg für die Trierer vor dem Wittlicher Jannik Schabio.
Weitere Topplatzierungen errangen Jörg Pauli (Wittlich), der auf den dritten Platz in der Mastersklasse fuhr, und die Schwalben Valentin Jung (5./U 15) und Philipp Manz (6./U 19). wir