Schlaflos zum Titelgewinn

Wittlich · Nach nur einem Jahr kehrt die SG Wittlich/Lüxem in die Bezirksliga West zurück. Das Team von Trainer Markus Schwind sicherte sich mit dem 2:1 die Big Points gegen den schärfsten Rivalen Rot-Weiss Wittlich und damit die Meisterschaft.

 Meister! Grenzenlos war der Jubel bei der SG Wittlich nach dem 2:1-Sieg im Stadtderby. TV-Foto: Helmut Gassen

Meister! Grenzenlos war der Jubel bei der SG Wittlich nach dem 2:1-Sieg im Stadtderby. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: (g_sport

Wittlich Ihrer Freude und Ausgelassenheit ließen die SG-Wittlich-Lüxem-Akteure nach dem Schlusspfiff am vergangenen Sonntag der mit 2:1 gewonnenen Partie gegen ein enttäuschtes Rot-Weiss Wittlich freien Lauf. Vor 1200 Zuschauern am ausverkauften Lüxemer Grünewald gelang eine emotionale Rückkehr in die Bezirksliga West. Vater des Erfolges war auch Trainer Markus Schwind, dem es in kürzester Zeit gelang, in die erfolgreichen Fußstapfen von Wolfgang Müller zu treten. "Markus hat es verstanden, die Mannschaft noch mal auf einen höheren taktischen Fitnessstand zu heben, sie stets klug einzustellen und pädagogisch so anzupacken, dass jeder Spieler wusste, was er zu tun und zu lassen hatte", lässt der sportliche Leiter Harald Wehlen durchblicken. Weiter sagt er: "Das fühlt sich einfach geil an, wenn man nach nur einem Jahr wieder aufsteigt. Das waren Emotionen pur. Ich habe trotz aller Anspannung und einem starken Gegner immer daran geglaubt, dass wir den Aufstieg perfekt machen." Schwind scheint wie die Ruhe selbst zu sein. Dabei hatte auch ihm der Rummel um dieses Endspiel gehörige Unruhe bereitet: "Ich muss gestehen, dass ich die Nächte vor diesem Finale gegen Rot-Weiss kaum geschlafen und mir brutal viele Gedanken gemacht habe. Das ist kein Geheimnis."
Der Trierer sieht es als mitentscheidend an, dass seine Abwehr ganze Arbeit leistete. "Rot-Weiss hat aus dem Spiel heraus kaum Chancen gehabt, die Jungs haben das Konzept brutal gut umgesetzt. Sie haben kaum Räume gehabt, in die sie reinstoßen konnten. Hinten raus haben wir auch körperlich etwas zum Zusetzen gehabt, jeder ist an seine Leistungsgrenze gegangen." Und gibt das Kompliment gleich an den Vorstand weiter. "Ich wurde von der SG-Führung hervorragend unterstützt und konnte mich ausschließlich aufs Training konzentrieren. Wir haben sehr viel Arbeit investiert." Auch Christoph Krähling, der erst im Winter aus Flussbach zu den Säubrennern zurückwechselte, gestand: "Wir wussten, was auf uns zukommt mit den starken Rot-Weiss-Individualisten. Das gesamte Team war taktisch gut eingestellt. Natürlich hätten es beide Vereine verdient aufzusteigen, doch ich denke, dass die gute Jugendarbeit auf lange Sicht nun auch Früchte trägt. Diese JSG ist über Jahre hinweg gereift, es kommen jedes Jahr wieder Talente nach oben." Krähling selbst wird als aktiver Spieler wohl Adieu sagen. "Der Aufstieg war der Höhepunkt, ich werde mich in der neuen Saison als Trainer auf die A-Jugend konzentrieren." Zur neuen Saison sollen nicht nur acht Spieler dazukommen, sondern auch der Sportverein Neuerburg. Die Abstimmungen in Neuerburg und Lüxem ergaben ein einstimmiges Votum, nachdem der SVN auf die SG-Verantwortlichen zugekommen war. Am Donnerstag fand im Gasthaus Schneck die Abstimmung des SV Wittlich in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung statt (nach Redaktionsschluss). Auch hier wurde ein klares Ja zur SG-Erweiterung erwartet. Lüxems Vorsitzender Jörg Ehlen stellt klar: "Die Differenzen, die es zwischen den Vereinen aus Wittlich und Lüxem gab, sind ausgeräumt."
Fix sind die Wechsel von Alexander Mittler, der aus Badem zurückkommt, und von Nils Thörner, den es aus Dörbach zu seinem Heimatclub zurückzieht. Ohne Namen zu nennen, hat Sportchef Wehlen auch drei Spieler aus Salmrohr fest eingeplant. "Hinzu kommen drei A-Jugendspieler, die teilweise schon mit der ersten Mannschaft mittrainiert haben. Wir wollen breiter aufgestellt sein und uns natürlich in der Bezirksliga etablieren."

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