Karneval in Kelberg macht Pause

Kelberg · Ist der Karneval in der Region auf dem Abstieg? Nach der Auflösung der KG Sarabodis in Gerolstein und Problemen in Uersfeld gibt es jetzt auch in Kelberg Schwierigkeiten. Dort wird es in der Session 2013 keine Veranstaltungen geben, weil der Karnevalsverein Kelberg (KVK) wegen organisatorischer und finanzieller Probleme ein Jahr pausieren will.

Kelberg. Die Nachricht, dass es in Kelberg in der kommenden Session keine Veranstaltungen wie Rathauserstürmung, Kappensitzung und Karnevalsumzug geben wird, hat im Ort für Erstaunen gesorgt. "Im Dorf sind natürlich die Bürger verärgert über die kurzfristige Absage aller Aktivitäten, sogar ein Flugblatt einer Gruppierung ging in Kelberg rum, in dem um Hilfe für den Verein gebeten wurde", sagt ein Vereinsmitglied.
Geplant war die Sessionseröffnung am 11.11. auf der Internetseite des Vereins noch, aber stattgefunden hat sie schon nicht mehr. War doch gerade Kelberg als jecke Hochburg bekannt, der KVK war mit besonderen Veranstaltungen wie Nachtumzügen, Karneval im Zirkuszelt, Auftritten von Kultbands wie "Geier Sturzflug" und anderen Aktionen immer sehr aktiv gewesen.
Mit dem Festzelt ging der Verein jedoch ein immer höheres finanzielles Risiko ein.
Kosten fast verdoppelt


Die Zeltkosten, die durch viele Veranstaltungen wieder hereinkommen müssen, haben sich in den letzten Jahren fast verdoppelt. Auch dass in Kelberg Gagen für die auftretenden Redner gezahlt wurden, dürfte finanziell ins Gewicht gefallen sein.
All das war wohl auch der Grund für die Schwierigkeiten, denen sich die Vereinsführung jetzt plötzlich gegenübersah. "Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir uns weg von einem Verein, der selbst feiert, hin zu einem Ausrichter von Veranstaltungen entwickelt haben. Wobei wir eine Größe erreicht hatten, die wir als Verein sowohl organisatorisch als auch personell während der Veranstaltungen, nicht mehr ge-stemmt bekommen", heißt es in der Mitteilung des Vereins.
Zudem fehlten Mitglieder, die sich aktiv in die Vorstandsarbeit einbringen, und es mangelte an Arbeitskräften bei den Veranstaltungen und den Vorbereitungen. Deshalb habe man sich "nach vielen langen Diskussionen" dazu entschlossen, im nächsten Jahr keine Veranstaltungen durchzuführen und diese Pause dazu zu nutzen, den Verein neu aufzustellen und im darauf folgenden Jahr mit einem neuen Konzept neu anzufangen.
Kürzlich fand im Köttelbacher Gemeindehaus die jährliche Mitgliederversammlung statt, doch herausgekommen ist offiziell noch nichts Genaues. Der Verein will sich, so Vorstandsmitglied Thorsten Güth, noch nicht über Ergebnisse äußern. "Ich kann noch gar nichts dazu sagen, wir werden uns noch einmal am 11. Dezember treffen. Ich denke aber, es geht positiv mit dem Verein weiter", sagt Güth auf TV-Anfrage.
Der Karnevalsverein Kelberg pausiere lediglich für ein Jahr, betont der Verein eindringlich. Man wolle die Zeit nutzen, um zum Ursprung des Kelberger Karnevals zurückzukehren und die Interessen am "aktiven karnevalistischen Denken" neu zu wecken, heißt es weiter. "Wir möchten Euch ermutigen, die Pause nicht als Rückschritt, sondern als Riesenchance zu sehen", schreibt der Vorstand an seine Mitglieder.
Im 40. Jahr seines Bestehens 2014 soll dann wieder ein Neuanfang versucht werden.

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