Unglaublich!

Oldenburg · Basketball-Playoffs: Wie die Baskets Oldenburg Ulm fassungslos machen.

 Rickey Paulding. Foto: dpa

Rickey Paulding. Foto: dpa

Foto: Carmen Jaspersen (dpa)


Oldenburg (dpa) Mladen Drijencic wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte. Nach der unfassbaren Aufholjagd der Oldenburger Basketballer im zweiten Halbfinal-Spiel gegen ratiopharm Ulm schloss der Baskets-Coach Rickey Paulding innig in die Arme und flüsterte dem Publikumsliebling ein paar Lobeshymnen ins Ohr. "Man hat heute gesehen, was er für mich, für dieses Team, für diesen Club bedeutet" sagte Drijencic am Dienstagabend nach dem spektakulären 107:103 der Oldenburger nach Verlängerung. In der "Best-of-Five"-Serie steht es jetzt 1:1, am Samstag geht es in Ulm weiter.
"Ich kann Deutsch, ich kann Jugoslawisch, und ich kann auch ein wenig Englisch. Aber ich finde keine Worte, um zu beschreiben, wie schön das heute ist", sagte Drijencic zum spektakulären Comeback seines Teams. Zur Halbzeit lagen die Niedersachsen gegen den Ersten der Hauptrunde mit 27 Punkten zurück, Ulm schien der Sieg nicht mehr zu nehmen sein.
Doch dann drehten die Gastgeber angetrieben vom 34 Jahre alten Paulding auf und zwangen den Vizemeister doch noch in die Knie. "Ein Spiel für die Ewigkeit: Ganz Pauldingburg steht Kopf!", titelten die Baskets auf ihrer Homepage. Mit 34 Punkten war der Amerikaner in einem der verrücktesten Basketball-Spiele dieser Saison bester Werfer bei den Oldenburgern und rettete die EWE Baskets mit der Schlusssirene mit einem wilden Dreipunktwurf in die Verlängerung. "Wir haben nie aufgegeben und am Ende einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen", sagte Paulding bescheiden.
Der US-Boy ist in Oldenburg längst eine feste Institution. Seit 2007 spielt der Small Forward bereits bei den Baskets, war schon bei der bislang einzigen deutschen Meisterschaft 2009 dabei. Unlängst verlängerte er seinen Vertrag noch ein weiteres Mal bis 2019, die Verantwortlichen richteten zu seinen Ehren extra einen "Rickey-Day" aus. "Ich bin ein Oldenburger", sagt die aus Detroit stammende Vereinsikone, der vor der EWE Arena ein riesiges Kunstwerk mit seinem Konterfei gewidmet ist.
Gegen Ulm zeigte Paulding die komplette Palette seines Könnens. Krachende Dunks, spektakuläre Dreier und Zusammenspiel mit seinen Kollegen - dem hatten die Schwaben am Ende nichts mehr entgegenzusetzen. "Das ist erst einmal schwer zu verkraften", sagte Ulms Aufbau Per Günther. "Ich habe so was noch nicht erlebt. Unsere Mannschaft hat die beste erste Halbzeit der Saison gespielt. Das war unser bester Basketball", sagte Gäste-Coach Thorsten Leibenath.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort