Trier/Mainz Vorsicht, Kröten!

Trier/Mainz · Naturschützer in Rheinland-Pfalz rufen Autofahrer zur Achtsamkeit auf.

 Im Lichtschein eines Autos krabbelt eine Kröte über eine Straße.

Im Lichtschein eines Autos krabbelt eine Kröte über eine Straße.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Nach dem Ende der langen Frostzeit verlassen in diesen Tagen Tausende von Erdkröten ihre Winterquartiere, um sich zu paaren. Bald wimmelt es in den Teichen, Seen und langsam fließenden Bächen von Kaulquappen. „Wenn es jetzt warm wird, setzt in geschützten Lagen die Laichwanderung ein“, sagt Karl-Heinz Fuldner vom Naturschutzbund (Nabu). Nabu und BUND bitten die Autofahrer, jetzt besonders auf kreuzende Amphibien zu achten.

„Wenn nur ein Weibchen überfahren wird, sind das rund 5000 Kaulquappen weniger“, erklärt Fuldner. Und bei den Erdkröten mit dem klangvollen wissenschaftlichen Namen Bufo bufo gibt es zu Beginn der bis zu vier Kilometer langen Wanderung fünf Mal mehr Männchen als Weibchen.

Der ehemalige Lehrer betreut zusammen mit anderen ehrenamtlichen Tierschützern mehrere Orte, wo Schutzzäune die Lurche daran hindern, auf stark befahrene Land- oder Kreisstraßen zu laufen. Die Helfer sammeln die Amphibien in Eimern und tragen sie sicher über die Straße. Auch Kindergärten, Schulen und Sportvereine machen mit: „Die Kinder haben viel Spaß dabei, das ist wie Ostereier-Sammeln.“

Beim Bau einer Straße wird zusammen mit Naturschutzbehörden und -verbänden geprüft, ob die neue Verkehrsverbindung den Wanderweg von Amphibien durchschneidet. In der Zuständigkeit des Landesbetriebs Mobilität (LBM) gibt es an rheinland-pfälzischen Straßen 75 Schutzanlagen für Amphibienwanderungen. Nach Einschätzung der BUND-Referentin Goll ist es ein Problem, dass oft stark befahrene Straßen durch Flusstäler führen, die für Amphibien wichtig sind, etwa der Mosel-Zufluss Sauer oder die Rheinauen der Südwestpfalz.

Die Rote Liste für Rheinland-Pfalz führt elf Amphibienarten auf, darunter fünf, die wie der Laubfrosch (Hyla arborea) oder die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) als stark gefährdet eingestuft sind. Seit dem vergangenen Jahr gibt es besondere Schutzmaßnahmen, für die das Land Geld zur Verfügung stellt.

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