Heute: Trost spenden

In meinem Bekanntenkreis gab es kürzlich verschiedene schwere Krankheiten und Unfälle. Wie verhalte ich mich am besten, wenn ich jemandem plötzlich gegenüber stehe, von dem ich dieses Schicksal kenne?

Nehmen Sie sich in ungeplanten Begegnungen so viel Zeit wie möglich für ein Gespräch, sofern Ihr Gegenüber eine Bereitschaft zu einer derartigen Unterhaltung signalisiert. Sprechen Sie das Thema "Krankheit" aber besser nicht von sich aus an. Gehen Sie nur darauf ein, wenn die oder der Kranke darauf zu sprechen kommt. Weichen Sie dann jedoch bitte dem Thema auch nicht aus. Erzählen Sie als Antwort auf eine solche Schilderung keinesfalls Ihre eigene mehr oder minder vergleichbare Leidensgeschichte - schon gar nicht als Monolog. Versetzen Sie sich in Ihr Gegenüber hinein: Was tut ihm gut? Wie können Sie aufmuntern, Hoffnung wecken? Vermeiden Sie unbedingt vermeintlich "witzige" Sprüche. Selbstverständlich werden Sie bei Ihren Formulierungen und Ihrem Verhalten die Schwere einer Krankheit berücksichtigen. Besser, als ein plötzliches Gegenüberstehen ist jedoch, wenn Sie es dazu nicht kommen lassen und sofort reagieren, wenn Sie von einer solchen Situation im Bekanntenkreis hören. Auch wenn das nicht immer leicht fällt, geht es ja schließlich nicht um Sie, sondern um jemanden, dem es gerade nicht gut geht. Haben Sie also schon von der Situation erfahren und Sie kennen die oder den Betroffenen, dann ist es eine schöne Geste, schnell einen handschriftlichen Genesungswunsch zu senden - auf dem angemessenen Übermittlungsweg. SMS, E-Mail und Fax sind nur unter bestimmten Bedingungen angebracht. Unter relativ Fremden und bei schweren Erkrankungen ist der Postweg die bessere Wahl. Ihre Salka Schwarz Repräsentationstrainerin für moderne Umgangsformen www.stil-kunde.com Haben auch Sie Fragen zu Stil und Etikette? Mailen Sie uns: familie@volksfreund.de

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