KREISLIGA B: Champagner für Thalfang und Zeltingen

WITTLICH. Mit den Sportfreunden Thalfang und dem SV Zeltingen-Rachtig steigen die Staffelbesten der Kreisligen B verdient in die höchste Kreisklasse auf. In die Kräfte raubende Relegation dürfen die beiden Vize-Meister SG Landscheid und FC Peterswald-Löffelscheid, während die vier unglücklichen Absteiger in die Kreisligen C bereits jetzt feststehen.

Mit den von Neu-Trainer Christian Anderle betreuten Sportfreuden Thalfang aus der Kreisliga B I und dem SV Zeltingen-Rachtig aus der Parallelstaffel setzten sich die Favoriten im Kampf um die beiden Meisterkronen durch. Beide gaben schon zu Saisonbeginn den Wiederaufstieg als Ziel aus und setzten spätestens im letzten Saisondrittel souverän Akzente. Beide Teams wiesen die größte spielerische und mannschaftliche Qualität ihrer Staffel auf und konnten sich auch auf die zweite Reihe immer verlassen. Beide Meistertrainer, sowohl Anderle als auch Werner Feyen auf Zeltinger Seite, haben höherklassige Erfahrung und sind in der Lage, mit variablen Trainingsmethoden und einem "Händchen für die Feinheiten" bisher verborgene Energien freizusetzen und die Spieler bis an ihre Leistungsgrenzen gehen zu lassen. Der einzige Verein, der den Sportfreunden in der Staffel I folgen konnte, war Vize-Meister FC Peterswald. Trainer Andreas Weber fand eine homogene Einheit, und so verwies der FCP die favorisierte DJK Morscheid auf den undankbaren dritten Platz. Diese war zwar mit der zweitbesten Defensive lange im Titelrennen, verlor aber durch fehlende Kaltschnäuzigkeit und Konstanz den entscheidenden Boden auf die Spitze. Auf der anderen Seite führten die Kinderbeuerner Defensiv-Künstler lange, mussten aber in den letzten sechs Partien wichtige Punkte abgeben, weil der lange Atem und die personellen Alternativen fehlen. Mit der DJK Horath (Staffel I) und der SG Lösnich (Staffel II) steigen zwei Underdogs sang- und klanglos wieder in die C-Ligen ab. Mit Punkten im einstelligen Bereich waren beide schon früh Träger der roten Laterne und erholten sich im weiteren Verlauf nicht mehr. Mit der SG Merscheid/Rapperath und der Reserve der SG Niederkail/Binsfeld müssen zwei weitere Aufsteiger zurück in die C-Ligen, wobei die Niederkailer vor Weihnachten noch im gesicherten Mittelfeld rangierten. Für den FC Gornhausen und Türk Gücü Wittlich geht die Saison in die Verlängerung, weil beide als Drittletzte ihrer Staffel den Anschluss an die gesicherten Plätze verpasst haben und nun über die Relegation ihre B-Liga-Tauglichkeit nachweisen müssen. Ansonsten regierten wöchentliche Positionskämpfe im Niemandsland der Tabelle die Szenerie. Während der FC Burgen und die SpVgg Mühlheim im Schlussdrittel noch die Kurve bekamen, schlug die vor der Saison bestehende Euphorie in Bischofsdhron und Altlay schnell in Ernüchterung um. Die Teams aus Strimmig, Zell, Dhrontal und Berglicht schlugen sich gut, hatten mit dem Abstieg nichts zu tun, ohne aber die Etablierten zu gefährden. In Staffel II sahen die Zuschauer rundum attraktivere Partien, das spielerische Moment war auch in dieser Spielzeit mehr ausgeprägt als in der über weite Strecken kampfbetonten Fußball spielenden Parallelstaffel. Die A-Liga-Absteiger TuS Kröv und TuS Platten waren zwar stets im oberen Drittel platziert, ihnen fehlte jedoch der ganz große Zug zu den Aufstiegsrängen. Dennoch meistern beide Clubs den Umstrukturierungsprozess gut und dürfen in der kommenden Saison zu den heißesten Anwärtern auf das Aufstiegsticket gelten. Die SpVgg Minderlittgen /Hupperath bestätigte ihren Aufwärtstrend, konnte aber an der Ausnahmestellung der "großen Drei" nicht rütteln, während die Rheinlandliga-Reserve aus Dreis erneut auf Rang fünf landete. Die Ex-A-Ligisten aus Altrich und Liesertal belegen zwar einstellige Plätze, waren aber von der Konstanz vergangener Jahre weit entfernt. Erst mit der Einbindung altgedienter Spieler, die den Stiefel eigentlich schon an den Nagel gehängt hatten, gelingt der SG Liesertal der Ligaerhalt. Bettenfeld und Hetzerath II rochierten wöchentlich die Plätze und brachten sich erst gegen Ende ins sichere Fahrwasser. Mit Bemühungen sollte der Abstieg der Niederkailer Zweiten verhindert werden. Schwankungen und Doppelbelastungen führten jedoch zu Verkrampfungen und ließen das Unternehmen Klassenerhalt scheitern. Insgesamt war es eine Saison der Favoriten, in der spielerisch nur selten Aufregendes gezeigt wurde. Kampf und Einsatz prägten auch in der abgelaufenen Serie 2005/2006 die sportliche Komponente, Überraschungen blieben weitestgehend aus. Positiv anzumerken ist aber, dass sich die Schiedsrichterleistungen gegenüber dem Vorjahr verbesserten und das Fairplay wieder etwas mehr im Vordergrund stand. Auch ein Trend pro Defensive wurde geboren: Nicht diejenigen Teams mit den meisten Toren steigen auf, sondern die Mannschaften mit den sichersten Defensiven standen am Ende ganz oben.

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