Bombenentschärfung: 70 Retter aus der Region helfen bei Evakuierung in Koblenz

Koblenz · Großeinsatz am Wochenende: Wegen der Entschärfung einer 1,8-Tonnen-Luftmine im Rhein bei Koblenz müssen an diesem Sonntag etwa 45 000 Bewohner ihre Häuser verlassen. Bei der Evakuierung werden insgesamt etwa 2500 Helfer im Einsatz sein, darunter auch 70 Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus der Region Trier.

Nach Angaben des DRK-Landesverbands Rheinland-Pfalz haben landesweit 650 Helfer einen Einsatzbefehl erhalten. Darunter sind 22 Mitarbeiter des DRK-Kreisverbands Trier-Saarburg, 22 Helfer aus der Vulkaneifel, 16 aus Bitburg-Prüm und 10 aus Bernkastel-Wittlich mit insgesamt 30 Einsatzfahrzeugen.

"Wir brechen am Sonntagmorgen um halb 5 von Schweich aus auf", berichtet Andreas Liewen, Gruppenleiter des DRK-Ortsvereins Schweich. Der 35-Jährige wird mit sieben ehrenamtlichen Helfern an der Evakuierung teilnehmen. Einsatzbeginn in Koblenz ist um 6 Uhr. "Wir werden uns zunächst mit den anderen Helfern in einem Bereitstellungsraum außerhalb der Sperrzone sammeln", sagt Liewen. "Dort erhalten wir unseren konkreten Einsatzplan." Liewen vermutet, dass die Evakuierung der Krankenhäuser und Altenheime im Sperrgebiet am Sonntagmorgen bereits weitgehend abgeschlossen sein wird. "Aber es gibt sicher noch einige Anwohner, die schlecht zu Fuß sind und unsere Hilfe brauchen."

Der DRK-Ortsverein Schweich ist daher nicht nur mit einem Rettungs- und einem Krankenwagen, sondern auch mit einem Spezialfahrzeug vor Ort, das Rollstühle transportieren kann. Liewen rechnet damit, dass die Evakuierung "relativ entspannt" ablaufen wird. Am Nachmittag, wenn die Bombe dann entschärft sei, könne es "stressiger" werden. "Wenn wir mit dem Rücktransport der Leute beginnen, wollen ja zeitgleich auch Tausende Bewohner zurück in ihre Häuser."

Für den 35-jährigen Gruppenführer ist der Großeinsatz in Koblenz eine "interessante Herausforderung". 2002 habe er bereits geholfen, nach einem Güterzug-Brand in Trier-Ehrang die Anwohner aus dem Gefahrenbereich zu bringen. "Das war natürlich stressig, aber ein kleinerer Maßstab als der Einsatz am Sonntag", sagt Liewen. Der Großeinsatz biete die Möglichkeit, "was wir in der Ausbildung regelmäßig üben, jetzt in der Praxis anzuwenden". Beispielweise könnten die Verkehrsführung der Einsatzwagen und die Führungsstrukturen in der Gruppe getestet werden.

Bis 22 Uhr am Sonntagabend soll der Einsatz für die DRK-Helfer beendet sein. cweb

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