Harz-Verbot als Herausforderung

Doppelt hält besser: Im sportlichen Sinne vertraut der Dauner Handballer Martin Stumps dieser Maxime. Seit kurzem hat der Rückraumspieler in Diensten des Zweitligisten SG Wallau-Massenheim ein Zweitspielrecht beim Regionalligisten TV Nieder-Olm. Dank mehr Spielpraxis in der dritthöchsten Klasse möchte der 22-Jährige seine Karten bei Wallau verbessern.

 Eine Verletzung hat den Dauner Martin Stumps zu Saisonbeginn bei seinem neuen Club Wallau-Massenheim ausgebremst. Foto: privat

Eine Verletzung hat den Dauner Martin Stumps zu Saisonbeginn bei seinem neuen Club Wallau-Massenheim ausgebremst. Foto: privat

Wallau/Daun. (bl) Sieben Spiele, neun Tore: Die Bilanz des Dauner Handballers Martin Stumps in seinem ersten halben Jahr in Diensten des Zweitligisten SG Wallau-Massenheim sieht nicht sonderlich rosig aus. "In den ersten sieben Partien habe ich im Zuge einer Armverletzung gefehlt, dann habe ich ein gutes Debüt gefeiert, gleich sechs Tore im ersten Einsatz Ende Oktober gegen Bittenfeld erzielt. Gegen Ende der Vorrunde kam ich dann jedoch kaum noch zum Zug", bilanziert der 22-Jährige.

Im Sommer 2008 war Stumps vom Regionalligisten VfL Fredenbeck zum Ex-Meister gewechselt. Ihm war klar, dass der Sprung in eine höhere Liga nicht einfach wird. Dachte er jedoch, dass es so schwierig wird? "Ich habe viel Lehrgeld gezahlt. Das Tempo in der zweiten Liga ist viel höher, Spielzüge werden viel exakter einstudiert. Man muss sich an viele Details gewöhnen", sagt der Eifeler.

Die insgesamt geringe Einsatzzeit war ein Signal, sich Gedanken zu machen. Es gab ein Gespräch zwischen Stumps und den SG-Verantwortlichen. In dieser Phase zeigte Regionalligist TV Nieder-Olm Interesse am Dauner.

So wurden zum Jahresende Nägel mit Köpfen gemacht. Die SG Wallau, bei der Stumps bis Sommer 2010 unter Vertrag steht, stattete seinen Rückraumspieler bis Mai mit einem Zweitspielrecht für Nieder-Olm aus. In den nächsten Wochen werden sich die Trainer beider Clubs abstimmen, wann und wo Stumps trainiert und spielt. Wegen der Weltmeisterschafts-Pause in der zweiten Liga hat Stumps zuletzt rund eine Woche in Nieder-Olm trainiert. Ein gutes Debüt feierte er am Wochenende im Heimspiel gegen Haßloch.

Stumps hofft, dank vieler Einsätze in Nieder-Olm seine Zukunftschancen in Wallau zu verbessern: "Ich will mich in der zweiten Liga etablieren." Dabei steht er in Nieder-Olm vor einer besonderen Herausforderung. In der Sport-Halle, in der der Club seine Heimspiele austrägt, gilt zum Schutz des Bodens ein "Harz-Verbot". Ohne Harz an den Händen fehlt den Handballern jedoch eine gute Haftung für eine optimale Ballbehandlung. Stumps: "Das ist echt gewöhnungsbedürftig. Von den ersten 20 Würfen im Training gingen nur ein oder zwei ins Tor."

Zuletzt nur ein Kurz-Besuch in Daun



Stumps, der bis Sommer 2005 beim TuS Daun spielte, stand vor seinem Wechsel nach Wallau zwei Jahre in Fredenbeck in der Regionalliga unter Vertrag, wobei er in Hamburg wohnte und studierte. Der Kontrakt bei den Niedersachsen wäre noch bis 2009 gelaufen, wegen guter Leistungen wurden jedoch mehrere Zweitligisten auf ihn aufmerksam. Fredenbeck wollte Stumps zunächst nicht ziehen lassen, letztlich einigten sich der VfL und Wallau aber doch auf eine Ablöse.

Zur Freude von Stumps: "Ich wollte wieder näher in Richtung Eifel kommen. Nachdem ich an der Uni Hamburg mit meinem Grundstudium fertig war, bot sich eine gute Möglichkeit." Sein Jura-Studium setzt Stumps nun an der Universität Mainz fort.

Obwohl der Weg in die Eifel jetzt nicht mehr so weit ist, kommt er bislang selten dazu, Freunde und seine Eltern in Daun zu besuchen: "Ich war zuletzt gerade mal an Heiligabend da." Immerhin: Seine Schwester sieht er nun öfters. Auch sie studiert in Mainz.

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