Faktencheck Behauptungen rund um die Corona-Impfung: Was ist wahr, was gelogen?

Trier/Luxemburg · Im Internet kursieren viele Behauptungen rund um die Impfung gegen das Coronavirus. Viele dieser Aussagen sind falsch. Volksfreund.de wirft einen Blick auf fünf Behauptungen zur Impfung und erklärt, ob diese wahr sind.

 Viele Informationen rund um die Impfung kursieren im Netz. Welche davon sind wahr?

Viele Informationen rund um die Impfung kursieren im Netz. Welche davon sind wahr?

Foto: dpa/Robert Michael

Kaum ein Thema beschäftigt die Bürger so sehr wie die Impfung gegen das Coronavirus. In Bezug auf die Immunisierung ranken sich jedoch viele Mythen – oftmals ohne, dass sie einen faktisch wahren Kern haben. Nun hat die Bundesregierung einen Faktencheck veröffentlicht, der sich mit diesen Mythen befasst. Wir blicken auf die wichtigsten Erkenntnisse der Bundesregierung und eines Luxemburger Mediziners.

Die Corona-Impfung gefährdet die Fruchtbarkeit von Frauen.

Bewertung: Falsch. Nach Angaben der Bundesregierung gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass die Fruchtbarkeit einer Frau durch eine Impfung gegen das Coronavirus gefährdet wird. Informationen dazu und eine Bewertung der Behauptung finden Sie auch hier in einem Video des Robert Koch Institutes.

RNA-Impfstoffe können die DNA verändern.

Bewertung: Falsch. Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass Bestandteile der RNA-Impfstoffe unsere Gene manipulieren können, erklärt die Bundesregierung. Im RNA-Impfstoff sind ausgewählte Teile des Virus-Erbguts in Form von RNA enthalten. Diese kann nicht in die DNA eines Menschen „eindringen“ oder „eingebaut werden“. Das liegt daran, dass sich das Erbgut in Form von DNA im Zellkern befindet. Die chemische Struktur ist anders und ein „Einbau“ deswegen nicht möglich. Diese wissenschaftliche Betrachtung erklärt auch die YouTuberin Mai-Thi Nguyen-Kim in diesem Video (ab 5:00 Minuten).

Impfstoffe mit so einer schnellen Zulassung können nicht sicher sein.

Bewertung: Falsch. Ein Impfstoff ist sicher, sobald er zugelassen wurde, erklärt die Bundesregierung. Zugelassen wird ein Impfstoff nur, wenn er in klinischen Studien an ausreichend Personen sorgfältig und ohne Komplikationen getestet wurde. Der Impfstoff wird nach diesen Studien vom Paul-Ehrlich-Institut noch einmal auf seine Qualität hin überprüft und freigegeben, wenn er sicher und wirksam ist.

Probanden sind bei den Studien gestorben.

Bewertung: Falsch. Wird eine klinische Prüfung mit einer hohen Patientenzahl durchgeführt und weist eine längere Studiendauer auf, dann ist es – besonders bei Menschen mit hohem Alter – möglich, dass Menschen im Verlauf dieser Studien sterben. Jeder dieser Todesfälle wird – wie auch jede andere Nebenwirkung – erfasst und auf einen möglichen Zusammenhang mit der Impfung untersucht.

Die Impfung schützt nicht vor der Übertragung des Virus.

Bewertung: Teilweise falsch. Dirk Brenner, Professor für Immunologie vom Luxembourg Institute of Health und der Universität Luxemburg erklärt auf Nachfrage von volksfreund.de: „Eine Impfung reduziert die Viruslast im Rachen und damit auch die Infektiosität. Das ist bei allen zugelassenen Impfstoffen der Fall, wobei sich die Effizienzenen etwas unterscheiden.“ Die mRNA-Impfstoffe (BioNtech und Moderna) verhindern die Weitergabe um etwa 90 Prozent. Der Vektorimpfstoff von AstraZeneca um 67 Prozent. Brenner erklärt weiter: „Zusammenfassend kommt das Robert Koch Institut zu dem Schluss, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung, das heißt bei der weiteren Ausbreitung keine wesentliche Rolle mehr spielen.

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