300 Tage im Jahr unterwegs

Ihr Metier sind Lichteffekte und gute Akkustik: Die Eifeler Andreas Röder und Jörg Krest sind mit ihrer Firma K & R Veranstaltungstechnik viel unterwegs. Die Palette reicht von der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) über die ADAC Motorshow Essen, Motorsport am Nürburgring bis zu Rock am Ring und Konzerten von Brings, De Höhner oder Silbermond.

 Andreas Röder (links) und Jörg Krest

Andreas Röder (links) und Jörg Krest

Foto: Helmut Gassen

Strotzbüsch. Während die Mannschaft die Technik für eine Musikveranstaltung im Eifelort Üdersdorf aufbaut, hat Andreas Röder seinen Geschäftspartner Jörg Krest abgeholt, der gerade von der Motorshow in Essen zurückgekommen ist. Dort war er an den Ausstellungs stän den des Automobilclubs ADAC und der Zeitschrift Autobild für das Licht und den Ton verantwortlich. Nach dem Wochenende ist Röder schon wieder in Nürnberg bei einer IT-Messe tätig - ganz normaler Alltag bei dem Eifeler Unternehmen K & R Veranstaltungstechnik.

Das Arbeitsfeld der 1996 gegründeten Firma erstreckt sich über ganz Europa. Seit 2008 kümmert sich K & R in Zusammenarbeit mit einem anderen Unternehmen um die Showveranstaltungen der DTM, was sie schon in die Niederlande, nach Italien, Frankreich, Spanien und Großbritanniengeführt hat. Auch bei Autovorstellungen von Audi, Porsche oder VW ist die Firma für das Ausleuchten der Objekte und die Beschallung zuständig.

Kernbereich von K&R ist jedoch die Musik. Bands und Stars wie Die Söhne Mannheims, die Spider Murphy Gang, Sportfreunde Stiller, Bonnie Tyler, Silbermond, Die Toten Hosen oder Christina Stürmer greifen bei Konzerten gern auf das Fachwissen aus der Eifel zurück.

Zu den weiteren Kunden gehören Agenturen, Medienanstalten und der Messebereich. Andreas Röder und Jörg Krest aus Strotzbüsch (Landkreis Vulkaneifel) haben mit ihrer Firma seit Jahren den Erfolg auf ihrer Seite. Dabei hat alles klein angefangen. "Als Jugendlicher ging ich oft zu Musikveranstaltungen. Ich interessierte mich dabei auch für die Technik und dachte: Das könnte ich auch machen", erinnert sich Röder. 1996 gründeten er und Krest mit einem Startkapital von rund 20 000 Mark die Firma K & R. Die ersten Aufträge ab 1997 gab es bei Festen auf dem Land. "Dafür haben wir einfach bei den Veranstaltern angerufen und gefragt, ob wir die Technik machen und die Musik auflegen können. Ich habe die Platten aufgelegt, Andreas hat das Licht gemacht", erzählt Krest, der heute im Unternehmen für Logistik und Lichttechnik zuständig ist. Mit 25 Veranstaltungen lief das erste Jahr schon gut. "Es ging eigentlich immer steil bergauf. 1997 haben wir das erste Discoteam inklusive Technik hier aus der Region aufgekauft, ein Jahr später wurde dann ein weiteres Discoteam in die Firma integriert. Damit haben wir auch die Kunden mitgekauft", beschreibt Röder den weiteren Weg.

Bis zum Jahr 2000 war das Zwei-Mann-Unternehmen überwiegend in der Region tätig, Veranstaltungen mit Bands kamen dazu, schließlich kam der Sprung über die Grenzen der Region. "Die ersten großen Events waren in der Sporthalle in Koblenz, das war schon eine Herausforderung", erinnert sich Röder. Um 150 Veranstaltungen kümmerten sie sich 2000. Drei Jahre später wurde der erste Mitarbeiter eingestellt. Inzwischen hat K & R zwei Azubis ausgebildet und als Fachkräfte für Veranstaltungstechnik übernommen. Eine Buchhalterin und eine Assistentin der Geschäftsleitung komplettieren heute die Firma.

An rund 300 Tagen im Jahr ist das Team um Röder und Krest unterwegs. Es gibt dabei Events, die auch mal zehn Tage dauern, meist sind sie bei mehreren Veranstaltungen gleichzeitig tätig. Mit Kleintransportern oder einem Zwölf-Tonner-Sattelzug wird die nötige Technik angeliefert. "Es ist anstrengend, aber auch interessant", sagen Krest und Röder übereinstimmend.

Den Erfolg ihres Unternehmens führen die beiden Geschäftsführer auf ihre Vorstellung eines guten Events zurück. "Wichtig ist, dass die Mitarbeiter Herzblut für ihre Arbeit haben. Und jede einzelne Veranstaltung bedarf einer individuellen Planung und der Frage: Wie kann ich ein gewisses Ambiente schaffen?", sagt Röder. Inzwischen haben auch schon andere Firmen aus der Branche ein Auge auf K & R geworfen. "Es gab da schon Angebote, aber bei einer Fusion ist immer ein Risiko dabei", erläutert er.

Ob der jetzige Standort in Strotzbüsch auch weiterhin Firmensitz bleiben wird, ist noch nicht sicher - das Unternehmen will expandieren. "Ja, es gibt die Über legung, eine neue Halle zu bauen. Wir sind dabei aber sehr der Region und besonders unserem Heimatdorf verbunden", sagt Jörg Krest. Seine Wünsche für die Zukunft definiert Röder klar: "Vor fünf Jahren habe ich mir gewünscht, dass wir europaweit tätig sind. In fünf Jahren möchte ich, dass wir die meisten Veranstaltungen als Generalunternehmer ausführen", sagt er.

ZU DEN PERSONEN



Andreas Röder (35) ist Meister für Veranstaltungs technik und Diplom-Audio- Engineer. Er wurde im Eifel dorf Strotzbüsch geboren, wo auch heute der Firmen sitz ist. Gelernt hat der Eifeler aber den Beruf des Werkzeug machers. Mit dem Wechsel in die Veran stal tungstechnik hat Röder sein Hobby zum Beruf gemacht. Auch Jörg Krest (39) stammt aus Strotz büsch. Er ist gelernter Hei zungs bauer. Er war einige Jahre bei der Bundes wehr. Krest fährt in seiner knappen Freizeit gern Mountainbike.

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