Ein Detektivring für alle - Überlegungen der Trierer Einzelhändler zu übergreifender Präventionsarbeit

Trier · Alle Einzelhändler sind vom Ladendiebstahl früher oder später betroffen. Warum also nicht an einem Strang ziehen? Schon vor einigen Jahren gab es in Trier einen Detektivring mehrerer Geschäfte. Nun gibt es erneut Überlegungen, gemeinsame Sache zu machen.

Bereits vor etwa zehn Jahren hatten sich 15 Trierer Einzelhändler zu einem Detektivring zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen Ladendiebe vorzugehen. "Der Erfolg eines solchen Rings ist abhängig von der Qualität der Detektei und der Zusammenarbeit der Betriebe", sagt EHV-Geschäftsführer Alfred Thielen.
Unterschiedliche Erwartungen
Doch nach und nach sei die Kooperation eingeschlafen, wohl auch, weil die Erwartungen an den Erfolg solcher Detektivringe zu unterschiedlich gewesen seien. Generell steht man diesen beim Einzelhandelsverband jedoch positiv gegenüber. "Die Idee ist gut, zumal ein Detektiv nicht nur im eigenen Laden aktiv ist, sondern auch auf der Straße Diebesbanden beobachten kann", sagt Michael Müller, Präsident des EHV und Inhaber von Die Blaue Hand in Trier. Die Zusammenarbeit mit der Polizei sei in diesem Zusammenhang jedoch sehr wichtig, die nicht über die Zeit verfüge, Ladendieben in der Intensität wie Detektive auf die Schliche zu kommen.Ob es einen neuerlichen Anlauf zu einem Detektivring unter Trierer Händlern kommt, ist noch ungewiss. "Viele Betriebe haben sich bereits organisiert oder einen entsprechenden Fehlbetrag in ihre Bilanz mit einkalkuliert", sagt Thielen. Doch angesichts der steigenden Zahl von Profibanden steige auch die Gefahr für die Mitarbeiter.Marc Thurn, Geschäftsführer der UTS Protecc Security GmbH aus Föhren, der Trierer Geschäftsfleute gern für einen Detektivring gewinnen möchte, bietet sich die Innenstadt gerade zu für ein Sicherheitsnetz an. "So etwas funktioniert auch in Mainz und Wiesbaden. Und aus Gesprächen mit dem Trierer Ordnungsamt wissen wir, dass auch die Stadt ein Interesse an mehr Sicherheit hat", sagt Thurn. Sein Konzept: Die Beteiligten haben jederzeit Zugriff auf zwei Detektive. Die gehen mindestens drei Mal am Tag unerkannt auf Streife, dokumentieren die besuchten Geschäfte und zeigen ihre Wege per Ortungssystem GPS. "Betriebsstörern oder alkoholisierten Leute können die Detektive per Anruf schnell entgegentreten."Ein Vorteil, der auch so bei der Trierer Polizei gesehen wird. "Detektive sind ein probates Mittel, Ladendieben Herr zu werden und gerade reisendes und organisiertes Publikum abzuhalten", sagt Elmar Esseln vom Trierer Polizeipräsidium. Für EHV-Präsident Müller ist daher wichtig, den Geschäftsleuten zu zeigen, welche Wirkung ein Detektivring hätte: "Es gibt zwar ein Problem bei der Abrechnung und man braucht ein Jahr lang Atem, um die Wirkung zu erkennen", sagt er. Dann wäre jedoch auch die Einsicht da, dass alle gemeinsam etwas von einer Kooperation hätten.

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