Leserbrief Brauchen wir wirklich all diese Dinge?

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Zu den Artikeln „Führungsvorbild mit Hang zur Harmonie“ und „Auf dem Petrisberg wird der Autohandel digital“  (beide im TV vom 29. November):

Eigentlich haben viele Menschen gut angefangen, sich mit den erforderlichen Einschränkungen für freies und selbstbestimmtes Kaufverhalten wegen Covid-19 zu arrangieren.

Wir haben dabei gemerkt, dass es auch gut mit weniger Konsum geht und dass das eigentlich besser in vielen Hinsichten ist – so auch für die Stärkung der lokalen Wirtschaft.

Nun berichtet der TV am 29. November gleich zweimal aus meiner Sicht unkritisch und gar lobend von neuen Unternehmungen, die unsere persönlichen Lebensumstände als Daten für gezielte Werbung nutzen. Und damit letztlich unsere Erfahrungen kommerzialisieren.

So heißt es auf Seite 8 unter der Rubrik „Wirtschaft in der Region“ in einem Bericht über digitalen Autohandel, „durch das Wissen über das Kundenverhalten können auch nach dem Kauf Zusatz­einnahmen generiert werden“.

In einem zweiten Bericht zu neuen Marketingmethoden (auf Seite 14, „Führungsvorbild mit Hang zur Harmonie“) heißt es, es gehe darum, „Kommunikation dorthin zu lenken, wo Menschen ihr Lebensumfeld … haben. Genau dort trifft Werbung auf ein vertrautes Umfeld“.

Das Geschäftsmodell Big Data lässt grüßen! Aber brauchen wir wirklich all die Dinge, deren Absatz mit diesen Initiativen befördert werden soll? Brauchen wir nicht eher ein Bewusstsein dafür, in welche oft überflüssigen Kaufentscheidungen wir mit den Vorhaben gelockt werden sollen?

Ich wünsche mir Hinweise auf das Für und Wider solcher Formen der Digitalisierung bei Berichten in meiner Lokalzeitung!

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