energie

Zum Artikel "Der große Windkraft-Konsens" (TV vom 15. September):

Meinung

Verschandelte Landschaften, sinnlose Subventionen und Maden im Speck
In Bezug auf den Bau von Windkraftanlagen im Wald scheinen sich die Parteien im Landtag, ähnlich wie beim Großprojekt Nürburgring, ja relativ einig zu sein. Nur werden hier aus Millionengräbern bald Milliardengräber, aber was stört es die Herrschaften schon. Sie handeln nach dem Motto "Die Karre läuft eh gegen die Wand, da können wir ruhig noch ein bisschen nachhelfen". Der volkswirtschaftliche Nutzen von Windkraftanlagen ist gleich null, weil kein einziges konventionelles Kraftwerk durch das ungleichmäßige Auftreten des Windes abgeschaltet werden kann. Die Summe der zusätzlichen Kosten (in der Bundesrepublik über drei Milliarden Euro jährlich), wie sie beispielsweise beim Zurückfahren der Kraftwerke bei zu viel Wind entstehen, macht den Nutzen der Energie wieder zunichte. Rentabel sind die Windkraftanlagen nur durch hohe Subventionen, weil die Politik per Gesetz die Netzbetreiber (RWE, Eon und andere) dazu "gezwungen" hat, den Windstrom ins Netz zu speisen und mit neun Cent pro Kilowattstunde zu vergüten, bei einem Wert von nur etwa zwei Cent/Kilowattstunde. Die Differenz, die Subventionen, begleichen wir Verbraucher brav durch steigende Strompreise. So leben die Windkraft-Betreiber wie die Made im Speck und können den Gemeinden locker 50 000 Euro jährlich an Pacht pro Windkraftanlage für geplante Anlagen im Wald bieten. Nebenher gehen dem Staat, also uns allen, durch Abschreibungsmodelle jährlich einige Milliarden an Steuern verloren. Die Verschandelung der Landschaft wird billigend in Kauf genommen, Hauptsache, die Kasse stimmt. Es ist mehr als schleierhaft, wie nebenher ein attraktiver Tourismus aufrecht erhalten werden soll und dass quasi der ganze Landtag geschlossen hinter solchem Unsinn steht. Hermann Warscheid, Bettenfeld

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort