Funkien werden immer beliebter

Trier · Als Blattschmuck haben sie in den vergangenen Jahren Gartenkarriere gemacht. Im Juli setzen sie mit ihrer Blüte eins obendrauf. Von der Schneckenlieblingskost bis zur Verwendung gibt es einiges, das man über die Stauden wissen sollte.

Trier. Die Winzer an Mosel, Saar und Ruwer können es bezeugen: Funkien haben alles, was eine ebenso dekorative wie pflegeleichte Staude braucht. In großen Kübeln schmücken die auch Herzblattlilien genannten Stauden ihre Höfe. Dabei handelt es sich meist um die Sorte Royal Standard.Unzählige weitere Sorten sorgen mit ihrer bunten Blattschmuckpalette für Überraschungen. In ihrer Heimat Japan isst man die Blütenknospen eingelegt mit Reis. Hierzulande gelten Funkien als Lieblingsspeise der Schnecken. Was kann man tun? Sorten und Eigenschaften

Wie alle von Schnecken bedrohten Pflanzen schützt man sie am wirkungsvollsten durch Schneckenkorn. Betroffen sind jedoch meist nur Sorten mit weichen Blättern. Derblaubige Vertreter wie Francis Williams oder Nachkommen der Art Hosta sieboldiana bleiben verschont.Letztere sind nach Philipp Franz von Siebold benannt. In den 1820er Jahren gelang es dem Arzt und wissenschaftlichen Entdecker Japans, Exemplare nach Europa einzuführen. Heute verzeichnet die amerikanische Liebhabergesellschaft American Hosta Society rund 4000 Gartenzüchtungen. Ihre Namen sind Programm: Great Expectations (Große Erwartungen) beispielsweise präsentiert die Fraktion mit cremegelber Färbung im Blatt. Solche Maserungen beleben schattigere Gartenpartien. Gleichzeitig bilden Funkien zwischen Storchschnäbeln, Glockenblumen, Farnen und Schattengräsern mit ihren großen Blattoberflächen einen Ruhepol im Blatt- und Blütenwald. Doch Funkien sind nicht nur etwas für den Schatten. Viele Sorten vertragen mehr Sonne, als man meint. Solche mit duftenden Blüten wie Guacamole oder Zöglinge der Hosta plantaginea-Sippe blühen sogar erst bei ausreichendem Sonnenlicht auf. Generell gilt: Grün-gelb-Gestreifte und solche mit grünem oder gelbem Laub vertragen mehr Sonne und Trockenheit als Sorten mit weißer Blattzeichnung. Blaue Sorten dagegen zeigen an zu sonnigen Standorten ein stumpfes Grün. Die natürliche Wachsschicht auf den Blättern schmilzt in großer Hitze.Welche Rollen kann sie spielen? Bodendecker, Statist im Beet, Nebenrolle am Wasserrand, Protagonist in Topf und Schale. In Einzelstellung genutzte XXL-Größen wie die gelblich-grüne Sum and Substance können im Alter über einen Meter hoch und bis zu eineinhalb Meter breit werden. Mini-Ausgaben vom Format einer blaugrünen Blue Mouse Ears kommen gerade einmal auf 15 Zentimeter Höhe und 20 Zentimeter Breite. Zwischen diesen Extremen bewegen sich die meisten Vertreter. Dankbar für Humus

Im Sommer erheben sich aus dem Laub - je nach Sorte - weiße bis zart lilafarbene Blüten. Die Blätter färben sich im Herbst dekorativ goldgelb und ziehen dann ein. In dieser Zeit sind die Pflanzen dankbar für eine Humusgabe. Ansonsten brauchen sie keine Pflege. Zu starke Düngung würde sogar schaden. Das Gewebe wird weich und anfällig für Pilzkrankheiten. Funkien können uralt werden. Zu Beginn wachsen sie langsam. Ihre Schönheit steigert sich von Jahr zu Jahr.Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de. Die für alle Hobbygärtner spannend sten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/gartenExtra

Bei der Gartenführung der IG Gartenfreunde am 22. Juli um 15 Uhr bei Uta Mieden, Auf dem Schanzgraben 77, in 54329 Konz-Oberemmel (Kreis Trier-Saarburg) kann man 40 verschiedene Hosta-Arten in einem Waldgarten kennenlernen. Es führt Gartengästeführerin Gisela Rommelfanger. Der Eintritt kostet fünf Euro. Infotelefon 06501/989396. Eine Fachgruppe Hosta gibt es innerhalb der Gesellschaft der Staudenfreunde. Ansprechpartner ist Joachim Tjaden, Senwarder Straße 92, 26388 Wilhelmshaven, Telefon 04421/502858, Infos auch unter gds-staudenfreunde.de Mehr über die American Hosta Society erfährt man unter americanhostasociety.org kf

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