Schnell in Flammen

Eine Studie der Stiftung Warentest zeigt: Es gibt kaum Kleidung für Kinder, die nicht leicht Feuer fängt - egal, wie teuer sie ist.

Berlin. (red) Immer wieder werden Kinder Opfer von Kleiderbränden. In einem Feuertest hat die Stiftung Warentest die Brandgefahr von 44 Kindersachen aus verschiedenen Materialien geprüft. T-Shirts, Hemden, Pullover, Fleecejacken, Jeans, Sportkleidung und Faschingskostüme wurden zehn Sekunden lang mit einer Gasflamme beflammt. Ergebnis: Alle Stoffe - egal ob Baumwolle oder Polyester - haben gebrannt.

Gut die Hälfte der Materialien ist geschmolzen und tropfte dazu fast immer heiß ab. Bei 40 Textilien ist die Brandgefahr hoch bis sehr hoch, nur bei vieren gering: einer sehr schweren Jeanshose aus reiner Baumwolle, einer leichten Tunika sowie zwei Prinzessinnenkleidern aus reinem Polyester.

Weder Preis noch Marke beeinflussten das Brennverhalten eines Kleidungsstücks. Entscheidend für den Brandverlauf waren allein der Stoff und seine Zusammensetzung. Als Faustregel gilt: Je leichter der Stoff, umso schneller kann er brennen. Das belegt der Test bei Baumwolle.

Deutliche Unterschiede wurden im Brennverhalten von Baumwolle und synthetischen Stoffen wie Polyester festgestellt. Reine Baumwollsachen brannten meist deutlich bis stark, dazu breiteten sich die Flammen fast immer schnell bis sehr schnell aus. Reines Polyester brannte langsamer. Es schmolz jedoch und tropfte häufig heiß ab. Die Gefahr: Abfallende Teile können zur Ausbreitung des Feuers führen. Bei Kleidung aus Baumwolle traten diese Effekte nicht auf.

Als doppelt riskant erwiesen sich Stoffgemische aus Baumwolle und Polyester, da sie beide Reaktionen zeigen: starkes Brennen und heißes Abtropfen. Auch bei Kleidung aus Polyacryl, Polyacryl-Mischungen sowie Woll-Mischungen besteht doppelte Brandgefahr. Die Tester raten, beim Einkauf auf solche Stoffgemische zu verzichten und für Kinder am besten eng anliegende Kleidung zu wählen.

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