Während langjährige Ministerpräsidenten wie der Hesse Roland Koch oder bald der Saarländer Peter Müller freiwillig ausscheiden, verspürt hierzulande Kurt Beck keinerlei Amtsmüdigkeit.

Er muss auch nicht fürchten, wie der Baden-Württemberger Günther Oettinger nach Brüssel abgeschoben oder wie der Niedersachse Christian Wulff zum Bundespräsidenten gewählt zu werden. Der Traum von einer Kanzlerschaft auf den Spuren seines pfälzischen Landsmanns Helmut Kohl, der 16 Jahre lang Deutschland regierte, hat sich erledigt. Vielleicht droht Beck am 27 März bei der Landtagswahl ein Schicksal wie dem früheren Amtskollegen Jürgen Rüttgers, den die Wähler in Nordrhein-Westfalen aus der Staatskanzlei warfen. Umfragen deuten allerdings darauf hin, dass der seit 1994 amtierende Sozialdemokrat unter rot-grüner Flagge erneut die Segel hissen darf.

Er könnte dann den Rekord eines Vorgängers jagen, der angesichts unserer schnelllebigen Zeit für die Ewigkeit zu gelten schien: Nie hat jemand länger ein Bundesland regiert als Christdemokrat Peter Altmeier, der von 1947 bis 1969 ganze 21 Jahre und zehn Monate Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz war. Vorausgesetzt, Beck würde die Wahl am 27 März gewinnen, müsste er bis zum 27 August 2015 regieren, um neuer Rekordhalter zu werden. Er wäre dann 66 Jahre alt. Aufhalten könnte den Mann, der nach eigenem Bekunden die volle fünfjährige Legislaturperiode absolvieren und dann wie gewöhnliche Menschen mit 67 in den Ruhestand treten will, wohl keiner. Es wagt schon seit langem keiner mehr, ihm zu widersprechen.

Einen anderen politischen Dinosaurier kann allerdings selbst Kurt Beck nicht mehr überflügeln. Stolze 23 Jahre, vier Monate und fünf Tage war insgesamt CDU-Mann Bernhard Vogel Ministerpräsident - von 1976 bis1988 in Rheinland-Pfalz und von 1992 bis 2003 in Thüringen.