Flughunde für jüngste Ebola-Epidemie verantwortlich

Conakry/Trier · Die Ebola-Epidemie in Westafrika mit über 720 Toten geht Wissenschaftlern zufolge wahrscheinlich auf Flughunde zurück. Die Tiere werden gerne verzehrt. Nach Liberia hat auch Sierra Leone den Gesundheitsnotfall ausgerufen.

Vergebens war bisher alle Mühe, die Ebola-Epidemie in Westafrika unter Kontrolle zu bringen. In Sierra Leone sollen ganze Gebiete unter Quarantäne gestellt werden . Das Nachbarland Liberia hat wegen der Epidemie bereits alle Grenzen dichtgemacht und die Schulen geschlossen.

Nach Angaben von Experten handelt sich um den schwersten Ausbruch der Krankheit seit ihrer Entdeckung im Jahr 1976. Der seit vielen Jahren in Sierra Leone tätige Trierer Ordensbruder Lothar Wagner berichtet von einer wachsenden Wut in der Bevölkerung. Die Kritik richte sich gegen den Präsidenten, der die Seuche verharmlost und zu spät reagiert habe, sagte der 40-jährige Salesianer dem Volksfreund. Es gebe gewaltsame Proteste, die vom Militär niedergeschlagen würden.

Inzwischen gehen Wissenschaftler davon aus, dass Flughunde für die jüngste Ebola-Epidemie verantwortlich sind. Die Tiere werden in Westafrika häufig gejagt und verzehrt. Das Virus wird beim Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen. Ebola war zunächst in der Bevölkerung Guineas ausgebrochen und hatte sich schnell nach Liberia und Sierra Leone ausgebreitet.

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