Weniger Sonne: EU-Kommission soll Winzern helfen

Weniger Sonne, weniger Zucker in den Trauben und damit weniger Alkohol: Weil in diesem Jahr viele Weine in Deutschland einen geringen Alkoholgehalt haben werden, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium in Brüssel beantragt, die Anreicherungsspanne mit Zucker zu erhöhen.

Berlin. (sim) Anders als Prädikatsweine (etwa Kabinett, Spätlese, Auslese) dürfen Tafelweine, Landweine und Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) zur Erhöhung des Alkoholgehaltes mit Zucker angereichert werden. Die Spannen dafür, das heißt die Menge Zucker, die dem Weinmost vor der Vergärung zugesetzt werden darf, sind festgelegt. In Jahren mit außergewöhnlich ungünstigen Witterungsverhältnissen kann die EU-Kommission auf Antrag der Mitgliedsstaaten die Anreicherungsspannen anheben. Diesen Antrag hat das Bundeslandwirtschaftsministerium jetzt gestellt, teilte die Parlamentarische Staatssekretärin Julia Klöckner mit.

Sollte die Kommission dem Antrag stattgeben, darf der natürliche Alkoholgehalt in der Weinbauzone A, zu der Deutschland und Luxemburg gehören, mittels Zuckerzugabe um weitere 0,5 Volumenprozent erhöht werden. Die Abstimmung über den deutschen Antrag ist für den 13. Oktober vorgesehen. Klöckner: "Die EU-Kommission ist gehalten, über unseren Antrag bald zu befinden. Die Zeit drängt. Der erhöhte Anreicherungsbedarf für deutsche Weine aus Trauben, die wegen der ungünstigen Witterung vorzeitig gelesen werden mussten, besteht bereits jetzt."

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