2000 Jahre Glasgeschichte im Jacobshof

Im denkmalgeschützten Jacobshof in Oberstedem wird in drei verschiedenen Bereichen allerhand Interessantes vom Rohstoff über die Werkzeuge bis hin zum fertigen Glas gezeigt. Unterschiedliche Glastypen und -formen zeugen von der kulturellen Bedeutung von Glas - vor über 2000 Jahren ebenso wie heute noch.

 Unzählige Gläser, Flaschen und Flakons hat Helmut Wirges im Laufe von fast fünfzig Jahren gesammelt und macht sie der Öffentlichkeit im Glasmuseum in Oberstedem zugänglich. TV-Foto: Mario Burbach

Unzählige Gläser, Flaschen und Flakons hat Helmut Wirges im Laufe von fast fünfzig Jahren gesammelt und macht sie der Öffentlichkeit im Glasmuseum in Oberstedem zugänglich. TV-Foto: Mario Burbach

Oberstedem. (bur) Im Jacobshof in Oberstedem wird seit 2006 alles rund um das Thema Glas präsentiert. Schillernde Farben, detailverliebte Malereien und einzigartige Formen zeigen die unterschiedlichsten Exponate der vergangenen 2000 Jahre Glasgeschichte: vom römischen Glas bis hin zum modernen, sogenannten Studioglas aus dem Jahr 2009.

In verschiedenen Bereichen der Vereinigten Museen im Jacobshof werden die Rohstoffe und Werkzeuge zur Glasherstellung, verschiedenste Glastypen und Anwendungsmöglichkeiten von gläsernen Gefäßen gezeigt. Auch ein etwa 1,5 Millionen Jahre alter Obsidian, ein vulkanisches Gesteinsglas, hat im rund 200 Quadratmeter großen Museum seinen Platz gefunden.

Der Bereich "Glas zum Gebrauch" zeigt dem Besucher die vielfältigen Anwendungsgebiete von Glas: Pharmazie- und Chemiebehälter aus Glas, Wein- und Biergläser, die nur wenig Ähnlichkeit mit dem heute bekannten Gebrauchsglas haben, oder auch eine große Sammlung von Milchflaschen, die bis ins Jahr 1720 zurückreicht.

Mit zwölf Jahren hat Helmut Wirges, der heute in Frechen eine Diabetes-Schwerpunktpraxis betreibt, mit dem Glassammeln begonnen: Drei Medizinfläschchen hat er damals im Urlaub von seinem Taschengeld gekauft. Wie viele Gläser Wirges inzwischen gesammelt hat, weiß er nicht mehr genau. "Ich habe nie gezählt", gesteht der 61-Jährige.

1998 kaufte der Mediziner ein sogenanntes Trierer Langhaus in Oberstedem in der Verbandsgemeinde Bitburg-Land. Um seine Sammlung von über 3000 Exponaten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, baute er den über 250 Jahre alten renovierungsbedürftigen Jacobshof zum Museum um. Bei der Eröffnung im September 2006 wurde dann nach umfangreichen Renovierungen aus dem alten Bauernhof ein Museum.

Momentan beherbergen die Vereinigten Glasmuseen im Jacobshof eine Sonderausstellung mit dem Titel "Duftnoten". Hier wird dem Besucher die Geschichte des gläsernen Parfum-flakons erzählt.

Wirges' Ausstellung wird stets erweitert, um die Tradition rund um das Glas für die Zukunft festzuhalten: Im Laufe der nächsten Jahre soll auf dem Jacobshof zusätzlich noch ein Museum rund um die Brauereigeschichte entstehen. Die ersten 20 000 Exponate hierfür wie Krüge, Flaschen, Aktien oder Schilder hat Wirges schon zusammengetragen.

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