Kultur Bitburger Chronik erscheint Mitte Dezember

Bitburg · Die Kulturgemeinschaft veröffentlicht in Zusammenarbeit mit Stadtarchivar Dr. Peter Neu und Werner Pies ihr neuestes Werk: „Bitburg 715-2020“.

Sind stolz auf ihr Werk: Joachim Kandels, Peter Neu, Werner Pies und Michaela Noe (von links nach rechts).

Sind stolz auf ihr Werk: Joachim Kandels, Peter Neu, Werner Pies und Michaela Noe (von links nach rechts).

Foto: TV/Anja Theis

Es war viel Arbeit. Sehr viel Arbeit. „Das kann man in Stunden nicht zählen“, sagt Dr. Peter Neu, Leiter des Stadtarchivs Bitburg. Doch es hat sich gelohnt: Die neue Chronik beinhaltet historisches Material aus den Jahren 715 bis 2020. Ganze 240 Seiten, gefüllt mit der Geschichte Bitburgs. Nur die Römer kommen nicht drin vor. „Weil wir seit diesem Jahr einen Parcours durch die Stadt haben, in dem die Römische Geschichte sehr schön dargestellt wird.“

Vorausgegangen waren dem Werk zwei Ausstellungen: Im Jahr 2015 zum 1300-jährigen Jubiläum im Haus Beda und letztes Jahr zum 75. Jahrestag der Zerstörung Bitburgs an Weihnachten 1944 im Rathaus. Beide kamen bei den Besuchern so gut an, dass es Nachfragen nach Veröffentlichungen gab. Neu war jedoch noch nicht überzeugt. „Das schien mir sehr fragwürdig, wir haben es also zunächst nicht gemacht.“

Da kommt der Ehrenvorsitzende der Kulturgemeinschaft, Werner Pies, ins Spiel. „Herr Pies hatte die Idee, beide Ausstellungen zu einem Buch zusammenzustellen. Natürlich ist eine Ausstellung kein Buch, das sind Bilder, wenig Texte. Ich war deshalb sehr skeptisch, aber Herr Pies hat mich beschwatzt.“

Herausgekommen ist ein Werk, das sich zurzeit noch in der Binderei befindet. Eine Chronik, die im üblichen Sinn keine ist. „Eine Chronik hat ja meist viel Text und wenige Bilder. Hier ist es genau umgekehrt: Es sind viele Bilder mit wenig Text“, erklärt Neu. Natürlich nicht aus jedem Jahr, das wäre bei dieser Zeitspanne nicht möglich.

Bitburgs erste Erwähnung in einem Dokument aus dem Jahr 715.

Bitburgs erste Erwähnung in einem Dokument aus dem Jahr 715.

Foto: Kulturgemeinschaft Bitburg

Und auch wenn es nicht immer ein Bild aus der kleinen Eifelstadt gebe, so könne man doch Bilder aus der Weltgeschichte mit Bitburgs Geschichte verknüpfen, denn: „Die Stadtgeschichte ist nichts anderes als ein Spiegel der Weltgeschichte. Wenn man bestimmte Ereignisse nimmt, sei es die Französische Revolution, dann spiegelt sich das auch in Bitburg wider, weil in der Stadt zum ersten Mal ein Freiheitsbaum errichtet wurde.“

Von den Anfängen über den 30-Jährigen Krieg, über das gesellschaftliche Leben um 1900, zwischen den Weltkriegen und den Stadttoren bis hin zum Besuch vom ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck: Das Buch eignet sich sowohl für Einwohnerals auch für Bitburg-Freunde zum Lesen, Blättern und Staunen.

Nun geht es darum, die erste Auflage mit 500 Stück zu bewerben und auch für ein smartphone-affines Publikum bekannt zu machen. Dafür hat sich Pies mit der Musikerin Sylvia Nels zusammengeschlossen. „Aus dem Korrekturabzug hat sie sich Fotos herausgesucht und das mit ihren Liedern über Bitburg unterlegt“, berichtet er. „Diese Musik von ihr passt dazu.“

Auch Bürgermeister Joachim Kandels, derzeitiger Vorsitzender der Kulturgemeinschaft, freut sich über das Ergebnis. „Es ist unsere Aufgabe als Verein, das Ganze zu dokumentieren und für die Nachwelt zu erhalten. Und das geht eben nur, wenn sich Menschen engagieren.“

Wie Peter Neu und Werner Pies. Vielleicht war es noch nicht das letzte Projekt, an dem die beiden zusammen arbeiten. „Man sitzt nicht nur stundenweise daran, sondern oft jahrelang“, berichtet Neu. Am Ende atmet man zunächst mal auf und denkt: Gott sei Dank, endlich ist es fertig, jetzt mache ich nichts mehr, das kostet mich zu viel Zeit. Doch dann kommt der nächste wieder, oft ist es der Herr Pies, und sagt: Willst du nicht das oder das noch machen?“

Vorerst können sich die beiden Herren jedoch entspannen und den „Fresskorb“ genießen, den ihnen Bürgermeister Kandels als Dankeschön beim Pressetermin überreicht. Vielleicht auch als Entschädigung, falls die Nahrungsaufnahme in den letzten Monaten zu kurz kam. Neu jedenfalls freut sich. „Da brauche ich ja mehr als einmal nicht zu kochen.“

Die Chronik „Bitburg 715-2020“ soll ab Montag, 14. Dezember, im Buchhandel erhältlich sein, ebenso in der Tourist-Info und im Rathaus. Außerdem kann es online unter www.vhs-bitburg.de/Publikationen vorbestellt werden. Für Mitglieder der Kulturgemeinschaft kostet das Buch 15 Euro, für Nichtmitglieder 18 Euro.

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