Frischzellenkur für die Autobahn

BITBURG/PRÜM. Mit einem Budget von 230 000 Euro für zwei Jahre organisiert die Autobahnmeisterei (AM) Prüm die Fahrbahnsanierung an der A 60 zwischen den Anschlussstellen Bitburg und Prüm.

Im Dezember 1985 wurde die damals noch zweispurige A 60 zwischen Bitburg und Prüm eröffnet. 1986 folgte der Anschluss nach St. Vith. 1991 wurde der vierspurige Ausbau zwischen Prüm und Nattenheimer Barriere beendet (18 Kilometer). Seitdem bildet die ehemals zweispurige, im Gegenverkehr laufende Fahrbahn zwischen Bitburg und Prüm die so genannte Richtungsfahrbahn nach Prüm (zwei Fahrspuren in gleicher Richtung). An der rechten Fahrspur dieser Fahrbahn sind die Schäden am größten, da die Spur die ganze Zeit über durch den Schwerlastverkehr beansprucht wurde. Die zweite Fahrspur wurde zwar früher ebenfalls von PKW und LKW genutzt, später als Überholspur jedoch meist nur noch von PKW. Bei Asphalt-Straßen treten mit der Zeit Risse auf, durch die Wasser eindringt. Wenn dieses friert, kommt es zu Frostschäden. Die Folge: Schlaglöcher drohen, Fahrkomfort und Verkehrssicherheit lassen nach. Außerdem entstehen durch die auf die Straße einwirkenden Belastungen Spurrinnen, die Auto- und Motorradfahrern etwa durch Aquaplaning gefährlich werden können. Hinzu kommen punktuelle Schäden durch Fahrzeugbrände nach Unfällen. All dies zwingt dazu, den Zustand der Fahrbahn regelmäßig zu überprüfen und Schäden rechtzeitig zu beheben. Zur Sanierung des Teilstücks hat das Autobahnamt Montabaur für 230 000 Euro einen Zwei-Jahres-Vertrag an eine Baufirma vergeben, der 6500 Quadratmeter Fahrbahn umfasst. Eine durchgängig neue Fahrbahn ist aus Kostengründen nicht möglich, aber auch nicht nötig, da es sich um Einzelstellen handelt. So entstehen insgesamt 70 Reparaturstellen. Deren Größe reicht von sechs Quadratmetern bis zu 300 Quadratmetern am Stück. "Solche längeren Strecken sind einfacher zu erneuern und auf lange Sicht besser, denn weniger Fugen bedeuten weniger Schwachstellen. Das ist aber aus wirtschaftlichen Gründen nur möglich, wenn viele Schadstellen in kurzen Abständen hintereinander liegen", erklärt AM-Leiter Thomas Wagner.Gefährliche Sogwirkung durch schnelles Fahren

Abschnittsweise wird die Fahrbahn jeweils einseitig gesperrt. Die Einrichtung größerer Baustellen übernimmt eine Fremdfirma, bei kleineren Tagesbaustellen erledigen das die AM-Mitarbeiter. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wird je nach Situation auf 80 oder 60 Stundenkilometer beschränkt. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Verkehrsteilnehmer erheblich schneller fahren. "Die Sogwirkung ist für die Arbeiter in der Baustelle sehr gefährlich", warnt Wagner. "Außerdem können Auto- und LKW-Fahrer bei zu schnellem Fahren in engen Baustellen die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren und einen Unfall verursachen. Deshalb appellieren wir an alle, in Baustellen langsam zu fahren." Die zuvor eingezeichneten Schadstellen im Asphalt werden so tief wie nötig eingeschnitten und abgefräst. LKW transportieren das Fräsgut ab, das recycelt werden kann. Im Gegenzug schütten LKW Mischgut in den so genannten Fertiger, mit dem das Material auf der Fahrbahn verteilt und eingebaut wird. Bei größeren Baustellen muss die AM den Einsatz der Fremdfirmen koordinieren und überwachen sowie die Zeitabläufe exakt planen, damit alles reibungslos läuft. Inzwischen ist der Großteil der Arbeit erledigt. Thomas Wagner ist zufrieden: "Es gab keine Unfälle, wir haben das meiste geschafft."

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