Jugendamt des Kreises gibt immer mehr Geld aus Jedes Jahr eine Million Euro mehr

Bitburg-Prüm · Das Jugendamt des Eifelkreises Bitburg-Prüm wird 2020 und 2021 wieder deutlich mehr ausgeben als im laufenden Jahr.

 Investitionen in die Jugendhilfe und Kindertagesstätten sind wichtig, kostet den Eifelkreis aber auch richtig was.

Investitionen in die Jugendhilfe und Kindertagesstätten sind wichtig, kostet den Eifelkreis aber auch richtig was.

Foto: dpa/Daniel Naupold

Der Schuldenberg des Eifelkreises wächst und wächst. Denn die Kommune gibt, wie so viele andere Landkreise und Städte landauf landab, mehr aus, als sie einnimmt. Der größte Kostenposten im Haushalt sind stets die Sozialausgaben. Allein die Jugendhilfe verschlingt einen richtigen Batzen Geld.

Fast 55 Millionen Euro plant der Kreis im Jahr 2020 in die Unterstützung von Familien und Kindern zu investieren, 2021 eine weitere Million mehr. Das geht aus dem Teilhaushalt des Jugendamtes hervor. 2019 waren es 53,6 Millionen, 2018 52 Millionen.

Die Kosten für die Jugendhilfe steigen im Eifelkreis damit also Jahr für Jahr um rund eine Million Euro. Das entspricht Mehrkosten von etwa drei Prozent.

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses schockt diese Aufwärtsspirale auf der Ausgabenseite kaum. Sie haben den Vorschlag der Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Gremiums einstimmig abgesegnet. Doch woran liegt es, dass der Kreis immer mehr ausgibt? Das verrät ein Blick in das etwa 13 Seiten schwere Zahlenwerk:

Die Einnahmen der Kommune bleiben seit Jahren auf gleichem Niveau. Land und Bund gewähren dem Kreis nach wie vor rund 25 Millionen Euro an Zuschüssen. Es sind also die Ausgaben, die klettern.

Am meisten blättert der Kreis für die Kindertagesstätten hin, vor allem für deren Personal. Mehr als die Hälfte des Teilhaushalts – und damit über 36 Millionen Euro – wird dieser Posten in den Jahren 2020 und 2021 verschlingen. Und damit rund eine Million mehr als 2019.

Der Grund: Die Kitas in den Eifeler Ortschaften sind zu klein geworden. Das liegt zum einen an mehreren Gesetzesänderungen. So können Eltern seit 2010 einen Platz für ihre zwei- bis sechsjährigen Kinder einklagen. Zum anderen steigt der Bedarf stetig. Immer mehr Familien sind auf die Betreuung angewiesen – etwa Alleinerziehende oder Familien, in den beide Elternteile arbeiten (müssen). Der Kreis bemüht sich, genug Erzieher für die Betreuung all dieser Jungs und Mädels zusammenzubekommen. Und das geht ins Geld.

Andere Haushaltsposten schwanken von Jahr zu Jahr. So steigen etwa 2020 die Kosten für die „Förderung der Erziehung in der Familie“ um rund 200 000 Euro auf 616 000 Euro. Dabei waren sie von 2018 auf 2019 um fast 300 000 Euro gefallen. Diese Kostenentwicklung erklärt sich durch die Förderung von zwei Projekten, die die Familienbildung in den Kindertagesstätten verbessern sollen: der Ausbau von zehn Kitas zu sogenannten Familienzentren. In diesen werden die Projekte „Familienbildung und Frühe Hilfen in Kindertagesstätten“ (Fabi-FrüHi-Kita) und „Inklusion in der Kindertagesbetreuung“ (InKi) unterstützt. Diese beiden Projekte sowie der weitere Ausbau von Angeboten der Familienbildungsstätten gehören zum Gesamtprojekt „Familienbildung im Netzwerk der Kindertagesstätten“ des Eifelkreises.

Auch die Aufstockung der Stellen für Sozialarbeiter an den Grundschulen ist bereits im Haushalt eingepreist. Diese noch nicht beschlossene Erhöhung des Stundenkontingents der Pädagogen schlägt 2020 mit 25 000 Euro zu Buche, 2021 mit 50 000 Euro.

Es ließen sich noch etliche kleine Kostensteigerungen im Haushalt aufzählen  – etwa bei der Tagespflege, bei den Fortbildungs- und Veranstaltungsausgaben, bei den Sachverständigen- und Gerichtsausgaben, den Zuschüssen an Vereine und Verbände und mehr. Insgesamt rappeln sich diese Posten dann Jahr für Jahr zu immer höheren Summen zusammen. Ein Ende ist nicht absehbar.

Der Haushaltsansatz des Kreisjugendamtes für das Jahr 2022 liegt nach aktuellen Berechnungen schon bei mehr als 31 Millionen. Und damit noch mal rund eine Million höher als im Jahr zuvor.

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