KITA-STREIK

Zum Thema Kita-Streik (zuletzt "Erzieher streiken weiter"; TV vom 18. Mai) schreibt diese Leserin:

Es macht uns traurig und zugleich wütend, anzusehen, wie auf dem Rücken der kleinsten Bürger unseres Landes und deren Eltern eine Diskussion ausgetragen wird, zu der es nur eine Lösung gibt: nämlich ein bereits lange überfälliges Entgegenkommen der Kommunen. Unsere Erzieher und Erzieherinnen verlangen zu Recht eine Überarbeitung der aktuellen Tarifbedingungen. Es ist sehr schade, dass es den Kommunen nicht gelingt, die Leistungen unserer Erzieher und Erzieherinnen gebührend anzuerkennen und zu erkennen, dass sich das Berufsbild derart verändert hat, dass eine Anpassung der Tarife überfällig ist. Täglich müssen unsere Erzieher und Erzieherinnen ein Spektrum an Aufgaben erfüllen, das in der Berufswelt seinesgleichen sucht. Von der Betreuung der Einjährigen, die gewickelt und gefüttert werden müssen, bis zur altersgemäßen Betreuung der zwei- bis sechsjährigen Kinder. In den Kindertagesstätten wird hervorragende Bildungsarbeit geleistet. Wir schätzen die Arbeit unserer Erzieher und Erzieherinnen sehr hoch und erwarten, dass ihre Arbeitgeber dies auch tun. Der Beruf des Erziehers verdient hohe Anerkennung und gehört vernünftig abgegolten. Die aktuellen Streiks betreffen uns Eltern sehr und mit uns unsere Familien, Freunde und nicht zuletzt unsere Arbeitgeber, die von den Folgen der notwendigen Betreuungs-Reorganisation betroffen sind. Abgesehen davon, dass es für uns Eltern ein immenser Organisationsakt ist, gerade kurzfristig eine Betreuung zu organisieren, wissen wir von vielen Betroffenen, denen das absolut nicht möglich ist. Somit sind sie gezwungen, ihren Arbeitgeber zumindest insofern zu belästigen, dass sie spontan Urlaub nehmen müssen. Trotz aller Probleme, die diese Streiks für uns Eltern mit sich bringen, möchten wir ausdrücklich unsere Solidarität mit den Erziehern und Erzieherinnen ausdrücken. Wir stehen voll und ganz hinter diesem auch unserer Ansicht nach notwendig gewordenen Streik und wünschen uns sehr, dass die Arbeitgeberverbände einsehen, dass eine Änderung nötig ist. In diesem Sinne hoffen wir für uns Eltern, unsere Kinder, die Erzieher und Erzieherinnen und nicht zuletzt für die Wirtschaft auf ein schnelles Finden einer für beide Seiten annehmbaren Lösung. Nadine Berger, Spangdahlem (im Namen des Elternausschusses der Kindertagesstätte Spangdahlem)

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