Forstwirtschaft Nagende Plage fürs Holz vor der Hütte - Verluste für die Stadt Bitburg

Bitburg · Sturm, Hochwasser, Hitze: 2018 war ein Jahr der Extreme. Das bekommt auch die Forstwirtschaft zu spüren.

 Ein Borkenkäfer krabbelt über die Unterseite einer Fichtenrinde. Dürre, Schädlinge und Stürme haben den Wäldern zugesetzt.

Ein Borkenkäfer krabbelt über die Unterseite einer Fichtenrinde. Dürre, Schädlinge und Stürme haben den Wäldern zugesetzt.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

(de) Die Stadt Bitburg macht beim Geschäft mit dem Wald Verluste von etwa 40 000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Grund: Bis Ende des Jahres müssen rund 1500 Festmeter Schadholz aufgearbeitet und vermarktet werden – und zwar zu geringeren Preisen.

Kleine Rückblende: Im Januar fielen durch das Orkantief „Friederike“ etwa 550 Festmeter Holz – überwiegend Fichte. Im Mai/Juni folgten Starkregen und Sturmböen, bei denen auf der Gemarkung Erdorf 350 Festmeter Fichte umgeworfen wurde. Und schließlich sorgte die lange Trocken- und Hitzeperiode von Juli bis November zu einer Massenvermehrung des unter der Rinde brütenden Borkenkäfers.

Dieser Schädling ist nicht so einfach auszurotten, wenn er sich erstmal verbreitet hat und wird die Forstleute noch die nächsten zwei Jahre beschäftigen, wie Bitburgs Revierförster Otmar Koch es dem Stadtrat in der Haushaltssitzung erklärt.

Den Kummer mit dem Borkenkäfer hat das Forstrevier Bitburg-Steinborn-Fließem, wie das 2009 gegründete Gemeinschaftsrevier heißt, nicht allein. Koch sagt: „Das ist ein europaweites Problem.“ Das macht es nicht besser. Und der Käfer lässt sich auch nicht irgendwie bekämpfen. Jedenfalls nicht, wenn man nicht gleich auch den ganzen Baum schädigen will. „Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Bestände regelmäßig zu kontrollieren, das befallene Schadholz möglichst schnell auszusortieren und weit genug vom Bestand entfernt zu lagern“, sagt Koch.

Eben weil so viel Fichtenholz bei Stürmen und Starkregen schon beschädigt wurde, ist in dieser Baum-Art 2019 ein deutlich geringerer Einschlag geplant als in den Vorjahren. Da zudem auch noch viel Schadholz vermarktet wird, mit dem sich entsprechend geringere Preise nur auf dem Holzmarkt erzielen lassen, fällt der Gewinn dieses Jahr eben deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Statt Erträgen von rund 260 000 Euro wird 2019 nur noch mit Erträgen von 210 000 Euro gerechnet. Abzüglich aller Kosten, vor allem der Personalkosten, bleiben der Stadt Bitburg 2019 unter dem Strich trotzdem noch rund 50 000 bis 60 000 Euro Reingewinn aus dem Forstbetrieb. Einstimmig hat der Stadtrat den Forstwirtschaftsplan verabschiedet.

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