Schüler wollen's ganz genau wissen

Bitburg · Die einen suchen nach einem tollen Ausbildungsplatz, die anderen nach dem passenden Bewerber: 2000 Besucher, drei Viertel davon Schüler, haben sich bei der "Job Initiative Eifel" in der Bitburger Stadthalle über das Angebot der mehr als 35 Unternehmen informiert. Initiator Stefan Bohl spricht von einer perfekten Messe - und plant bereits für das kommende Jahr.

 Jugendliche informieren sich in der Bitburger Stadthalle über Möglichkeiten zur Berufs- und Weiterbildung. TV-Foto: Klaus Kimmling

Jugendliche informieren sich in der Bitburger Stadthalle über Möglichkeiten zur Berufs- und Weiterbildung. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bitburg. Wie man Wunden desinfiziert, eine Insulinspritze setzt oder einen Defibrillator richtig bedient: Das alles hat Rebecca Brück mit ihren Freundinnen Anne Könen und Johanna Gasper bei der "Job Initiative Eifel" schon mal ausprobieren können - am Stand des Deutschen Roten Kreuzes.
Bei der Messe in der Bitburger Stadthalle, vom TV als Medienpartner begleitet, informieren sich die drei Schülerinnen über die Berufsmöglichkeiten in der Eifel - und mit ihnen insgesamt rund 2000 Besucher, verteilt auf zwei Tage.Nachwuchskräfte gewinnen


Mehr als 35 Unternehmen aus der Region haben dort ihre Stände aufgebaut: Sie wollen ein Auge auf den potenziellen Nachwuchs werfen - und ihn für sich gewinnen: "Hier kommen die Jugendlichen her, hier können wir sie erreichen, mit ihnen ins Gespräch kommen und sie für den Beruf begeistern", sagt Wolfgang Zenner von der Polizei Bitburg. Bei manchen merke man, dass sie sich auf den Rundgang und die Gespräche auch vorbereitet hätten: "Die stellen ganz spezifische Fragen."
Die Resonanz sei gut - "aber gerade Polizei und Bundeswehr sind auf solchen Messen auch meist gefragt", sagt Zenner.
Was sich im Gespräch mit den Jugendlichen auch sofort bestätigt: "Ein Studium bei der Bundeswehr fände ich cool", sagt die 15-jährige Lea Epper. "Ich will eher was Sportliches machen." Sie ist mit ihren Freundinnen Lara Nikolay und Kira Igelmund da - alle drei besuchen zurzeit das St.-Willibrord-Gymnasium. "Ich gehe einfach so durch und schaue mir an, was mich gerade anspricht", sagt Lara Nikolay. "Ich könnte mir aber zum Beispiel vorstellen, Krankenschwester zu werden." Und Kira Igelmund will "irgendwas mit Immobilien" machen.
Viele der Schüler wüssten noch nicht so richtig, welchen Beruf sie einmal ergreifen wollen, sagt Marina Habscheid von der Firma Thome und Schwind in Bitburg. "Wir hatten aber auch ein paar Mädels hier, die sich für unseren Ausbildungsberuf Zerspanungsmechaniker interessiert haben - das hat uns schon überrascht." Gerade für diesen Job - Thome und Schwind bildet außerdem noch im kaufmännischen Bereich aus - sei es schwierig, junge Menschen zu finden, "die drei Jahre lang durchhalten und motivierte Azubis sind", sagt Habscheid.
Auch Katharina Scharff, Regionalverkaufsleiterin bei Aldi Süd, die von Wittlich aus die etwa 50 Filialen des Discounters betreut, hofft, durch den Auftritt auf der Messe Ausbildungsstellen besetzen zu können. "Wir wollen unsere Azubis auch übernehmen", sagt Scharff. "Es sind viele Schüler da, und ich habe einen guten Eindruck."
Es ist tatsächlich möglich, dass sich Arbeitgeber und Auszubildender auf einer Messe wie der Job Initiative Eifel zum ersten Mal über den Weg laufen: Das bestätigt DRK-Rettungsassistent Thomas Nußbaum. "Wir sind dieses Jahr zum zweiten Mal hier dabei. Die Zahl der Bewerber ist vielleicht nicht größer geworden, aber die Qualität der Bewerbungen ist eine andere - weil die jungen Leute sich hier bei uns informiert haben. Und wir haben derzeit tatsächlich einen Azubi, den wir durch eine solche Veranstaltung gewonnen haben." Und was sagen die Messeveranstalter? Alles sei "perfekt gelaufen", erzählt Initiator Stefan Bohl. Dadurch, dass man die Schüler, die bereits im Vorfeld angemeldet waren, nicht so geballt wie noch im Vorjahr, sondern besser gesteuert habe kommen lassen, habe permanent ein guter Betrieb geherrscht - "und es war trotzdem genug Luft für gute Gespräche." Vor dem Start der Messe hatten sich bereits mehr als 900 Schüler angemeldet. Laut Bohl waren auf die zwei Tage verteilt dann bis zu 1500 da, bei insgesamt um die 2000 Besuchern. "Das war mehr als im vergangenen Jahr." Auch die Aussteller hätten gelernt, sich noch mehr Mühe gegeben und "uns eine wirklich schöne Messe zusammengebaut".
Für die dritte Runde 2015 habe er bereits Planungssicherheit - und spricht die inhaltlichen Baustellen an, auf die es ihm dann ankommt: Themen wie Facharbeit und Weiterbildung wolle er künftig noch weiter ausbauen.Extra

Maurice Esch, 15, Preist: "Ich weiß noch nicht, was ich mal machen möchte - darum bin ich ja auch hier. Umgesehen habe ich mich bereits an den Ständen der Brauerei und der Bundeswehr - die finde ich ganz interessant."TV-Fotos (3): Eileen Blädel Philipp Pleis, 14, Bitburg: "Einen kaufmännischen Beruf könnte ich mir gut vorstellen. Ich habe mich schon bei Bundeswehr, Brauerei und Polizei umgesehen. Ich finde es gut, dass man sich hier informieren kann, was es im Umkreis so alles gibt." Lars Theel, 14, Neidenbach: "Ich könnte mir vorstellen, Industrie- oder Kfz-Mechaniker zu werden. Ich möchte allerdings in dieser Region bleiben - es ist auch deshalb sehr interessant, sich hier mal das Angebot anzusehen."

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